Dermatologen: Hautkrebs-Todesfälle vermeidbar

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"Niemand dürfte mehr an Hautkrebs sterben": Unter diesem aufrüttelnden Motto steht am Samstag eine Debatte rund um Melanom und "hellen" Hautkrebs bei der Frühjahrstagung der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖDGV) in Wien. Die Zahl der Menschen, die weltweit an Hautkrebs erkranken, steigt an.

Melanome, verschiedene Formen des "hellen" Hautkrebs und andere bösartige Hauttumoren sind mittlerweile die häufigste Krebsform beim Menschen überhaupt. Hubert Pehamberger, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie (AKH Wien/MUW): "1935 lag die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken, noch bei eins zu 1.500, heute ist sie schon auf eins zu 50 angestiegen."

"Nicht zuletzt mit dem kontinuierlichen Älterwerden der Bevölkerung steigt die Hauttumor-Rate weiter an", erklärte Beatrix Volc-Platzer (SMZ Ost, Wien), Präsidentin der ÖGDV, aus Anlass der Tagung: "Betagte Menschen suchen am häufigsten wegen Hautkrebs ihren Dermatologen auf."

Bei so gut wie allen Hautkrebsformen spielt die Sonne eine wesentliche Rolle. Die überwiegende Mehrheit davon kann mit UV-Exposition in Zusammenhang gebracht werden. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Denn bei schweren "UV-Überdosierungen" sind die körpereigenen Reparaturmechanismen der Haut überfordert.

"Beim Melanom ist es offenbar weniger der chronische Kontakt mit der Sonne, sondern wiederholter Kontakt mit sehr hohen UV-Dosen, wie dies etwa beim 'Braten' und Sonnenbrand im Strandurlaub der Fall ist. Wer bereits im Kindesalter solchen geballten Sonnenbelastungen ausgesetzt ist, steigert das Melanom-Risiko noch mehr", erklärte Pehamberger.

Besondere Aufmerksamkeit widmen die Experten nach wie vor dem Melanom, der tödlichsten Form von Hautkrebs. Etwa 400 Patienten sterben in Österreich jährlich daran. Obwohl der Melanom-Anteil an bösartigen Hauttumoren nur zwei Prozent ausmacht, ist es für 75 Prozent der Todesfälle verantwortlich. "Das Melanom verhält sich besonders aggressiv. Bei einer frühen Diagnose, wenn der Tumor kleiner ist als ein Millimeter (Dicke, Anm.), können noch 96 bis 99 Prozent der Patienten geheilt werden, in späteren Stadien sinken die Überlebensraten drastisch", so der Spezialist.

Doch es geht nicht um das Melanom allein. "Heller Hautkrebs" wird häufig noch unterschätzt, warnt Pehamberger. Die zu dieser Gruppe zählenden Aktinischen Keratosen, Plattenepithel-Karzinome und Basaliome verzeichnen jährliche Zuwachsraten von sieben bis zehn Prozent.

Besonders verbreitet sind aktinische Keratosen, die sich durch rötliche Flecken oder schuppige Erhebungen auf der Haut bemerkbar machen, und die fast jeder Zweite jenseits der 70 entwickelt. "Aktinische Keratosen sind ein Frühstadium von Hautkrebs, daraus können sich in die Tiefe wachsende Hautkarzinome entwickeln", meinte Pehamberger. Ein ebenfalls sehr häufiger Hautkrebstyp ist das Basalzellkarzinom, rund 25.000 bis 30.000 Neuerkrankungen sind jährlich in Österreich zu verzeichnen.

"Neben der operativen Entfernung von hellem Hautkrebs gibt es neuerdings auch moderne lokale Behandlungsmethoden", berichtete Pehamberger. Alternativen zum chirurgischen Eingriff sind die photodynamische Therapie - eine Kombination aus Salbe und Bestrahlung - und Cremes, etwa mit einer Kombination aus Diclofenac und Hyaluronsäure, oder mit dem neuartigen Wirkstoff Imiquimod, der zur Gruppe der Immunmodulatoren gehört.

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