In Kliniken wird dieser Tets proessionell angewendet - in angepasster Form kann er auch im Alltag eingesetzt werden.
Sechs Minuten gehen, um den eigenen Gesundheitsstatus zu überprüfen - klingt einfach und das ist es auch. Dabei lässt sich beobachten, ob man schnell außer Atem kommt und ob dahinter ein schwaches Herz oder eine geschwächte Lunge stecken könnte.
Effektiv & unkompliziert ohne Geräte
„Der Sechs-Minuten-Gehtest ist ein Belastungstest und wurde speziell für Patienten entwickelt, die in ihrer körperlichen Leistung eingeschränkt sind“, erklärt Professor Stephan Gielen, leitender Oberarzt der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III in Hall. Vor allem bei Menschen im höheren Alter mit Herz- oder Lungenerkrankungen kommt der Test zum Einsatz. Man geht damit nicht an die Leistungslimits der Patienten, unnötige Risiken werden vermieden und es werden trotzdem wertvolle Informationen des aktuellen Geusndheitszustandes ersichtlich - ganz ohne viel Aufwand.
So geht's
"So lässt sich gut erkennen, ob angewandte Therapien positiv anschlagen oder ob sich die Belastbarkeit verschlechtert.“, so Prof. Gielen. Der Patient muss innerhalb von sechs Minuten so viele Minuten laufen, wie es ihm möglich ist. Die Geschwindigkeit darf er selbst bestimmen und darf außerdem stehenbleiben oder verschnaufen. Nach einer kurzen Pause sollte aber weiter gegangen werden. Der Arzt informiert den Patienten zwischendurch immer wieder über die verbleibende Zeit - nach Ablauf der sechs Minuten wird die zurückgelegte Strecke vermessen. Bei Frauen gelten 700 Meter als Richtwert, bei Männern 800 Meter.
Ergebnis
Der Test sollte auf ebenem Boden und unter immer gleichen Bedingungen durchgeführt werden. Schafft man es nur knapp 400 Meter zurückzulegen oder lässt die Leistung stark nach, sollte man laut dem Experten einen Arzt aufsuchen. „Zwar kann der Test die ärztliche Untersuchung nicht ersetzen, doch er bietet eine gute erste Orientierung. Betroffenen ist oftmals nicht klar, dass ihre körperliche Leistungsfähigkeit nachlässt, da sie Anstrengungen unbewusst vermeiden“, weiß Gielen. „Besonders eine Herzschwäche entwickelt sich schleichend.“
Menschen die an einer konoraren Herzkrankheit leiden, Belastungen in der Brust verspüren, oder zu Bluthochdruck neigen dürfen den Test nur unter Affsicht eines Arztes durchführen - ebenso Menschen die an einer Lungenembolie oder Beinvenenthrombosen leiden. Ärzte sind sich einig, dass dieser Test ideal als Routineuntersuchung zum Einsatz kommen sollte, da er weder Geräte noch einen Arzt erfordert (Krankenschwestern könnten ihn problemlos durchführen), leider aber noch viel zu selten durchgeführt wird.