Zeckenimpfung
FSME - Nur 35 Prozent der unter Dreijährigen geimpft
28.03.2017Immunisierungsraten in Österreich leicht rückläufig
Vergangenes Jahr gab es in Österreich 89 FSME-Erkrankungen nach 71 im Jahr 2015. Der größte Anteil der Fälle wurde 2016 in den Bundesländern Oberösterreich (27) und in Tirol (24) registriert. In Österreich gehen die Durchimpfungsraten leicht zurück, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien, bei der vermehrt zum Schutz gegen die "Zeckenkrankheit" aufgerufen wurde.
Zecken sitzen oft in 'Kleinkinderhöhe'
"Bei den bis zu dreijährigen Kindern sind nur 35 Prozent gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis durchgeimpft", sagte Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer. Die Wiener Apothekerkammerpräsidentin Andrea Vlasek fügte hinzu: "Dabei 'sitzen' gerade die Zecken in 'Kleinkinderhöhe'."
Vor dem Start der ersten Immunisierungskampagne gegen die FSME im Jahr 1981 wurden in Spitzenjahren in Österreich bis zu 700 der Viruserkrankungen registriert, gegen die es keine spezifische Behandlung gibt. Für den präventiven Schutz kommt es auf die Immunisierung jedes Einzelnen an. "Es gibt bei der FSME keine 'Herdenimmunität'", betonte Christiane Körner, Präsidentin des Vereins zur Förderung der Impfaufklärung.
Nur 64 Prozent der Bevölkerung sind im korrekten Impfschutz
Das Marktforschungsunternehmen GfK Austria erhebt seit vielen Jahren Einstellung und Praxis der Österreich bei den Immunisierungen - auch jenen gegen die "Zeckenkrankheit". Demnach berichteten 2007 noch 88 Prozent der Menschen, zumindest einmal eine Impfung dagegen erhalten zu haben. "2016 hatten 83 Prozent der Österreicher zuvor zumindest eine FSME-Impfung gehabt. Aber nur 64 Prozent der Bevölkerung sind im korrekten Impfschutz (Durchimpfung plus regelmäßige Erneuerung des Impfschutzes; Anm.)", berichtete GfK-Gesundheitsforscherin Astrid Eßl.
Die beiden vorhandenen FSME-Vakzine sind für Personen ab dem ersten Lebensjahr zugelassen. Für eine komplette Durchimpfung sind drei Teilimpfungen notwendig. Die erste "Auffrischung" erfolgt dann nach drei Jahren. Bis zum 60. Lebensjahr reicht dann eine "Auffrischung" alle fünf Jahre, danach alle drei Jahre. Die Kinder-Vakzine kostet während der diesjährigen Impfaktion (bis 31. August) 30,30 Euro, der Impfstoff für Erwachsene 34,80 Euro. Die Krankenkassen leisten jeweils Zuschüsse zwischen rund zwei und 16 Euro.