Vorbereitung für die Pollenzeit
Habe ich eine Allergie?
10.03.2017
15% aller Erwachsener leiden an einer Form der Allergie
Frühlingsbeginn ist für 15 Prozent aller Erwachsenen der blanke Horror – sie leiden an mindestens einer Allergie. Unser Experte hat die wichtigsten Fakten.
Volkskrankheit Allergie
Gräser, Pollen, Tierhaar, Hausstaub und viele mehr – die Liste der Allergene ist lang. So unterschiedlich die Allergene sind, so unterschiedlich sind auch die Symptome, die bei Allergikern hervorgerufen werden – man spricht von einer systemischen Reaktion. „Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems zur Beseitigung von Fremdstoffen und Bakterien sowie Viren. Diese Fremdstoffe werden als Allergene bezeichnet“, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl, MSc, Immunologe und Vorstand der Internen Abteilung sowie Leiter der Internen Abteilung I am Evangelischen Krankenhaus in Wien. Doch wie wirken die Allergene im Körper? Zu welchen Symptomen führen sie und was kann ich akut dagegen tun?
Allergie – was ist das?
Etwas 15 Prozent der Erwachsenen und bis zu 25 Prozent der Kinder leiden unter einer Form der Allergie. Dabei ist Allergie nicht gleich Allergie. Die Unterscheidung erfolgt nach der Ursache im Körper: „Man spricht von einer Antikörper-vermittelten Allergie, bedingt durch das Zusammenspiel bestimmter Antikörper (Anm.: Immunglobuline) und spezieller Entzündungszellen, und einer Zell-vermittelten Allergie“, so Dr. Peichl. „Die Neigung, eine Allergie zu entwickeln, liegt bei Personen, bei denen ein Elternteil Allergiker ist, zwischen 40 und 60 Prozent.“
Allergene – Ursache der Allergie
„Bei den Allergenen unterscheiden wir Kontaktallergene (z. B. Tierhaar) und sogenannte Inhalationsallergene wie zum Beispiel klassischerweise Gräser, Pollen, Pilzsporen, Wohnungsstaub und Tierhaare. Es gibt aber auch Allergene, die über den Mund aufgenommen werden – das sind Nahrungsmittel- sowie Arzneimittelallergene –, und Allergene, die durch Insektenstiche (Anm.: Wespen-, Bienengift) übertragen werden können“, so der Experte. Im Normalfall erfolgt die Beseitigung dieser Allergene vollkommen reaktionslos. „Bei Allergien kommt es zu einer überschießenden Immunreaktion, die sich einerseits lokal durch Juckreiz, aber auch durch eine Verengung der Atemwege und Erhöhung der Durchlässigkeit von Blutgefäßen darstellt.“ Besonders an Schleimhäuten wie Augen, Nase, Bronchien, Darm sowie an der Haut kommt es zu unangenehmen Auswirkungen wie einer laufenden Nase, Atemnot, Rötung und Jucken der Haut bis zu Durchfällen. Bei einer allergischen Reaktion kommt es zur Verstärkung der Allergiemechanismen, sodass schon der geringste Allergenkontakt eine massive immunologische Reaktion auslösen kann. „Der anaphylaktische Schock ist sozusagen die maximal negative Auswirkung einer allergischen Reaktion, wo es zum Kreislaufversagen kommt. In diesem Fall ist es für jene Patienten, die die Gefahr einer anaphylaktischen Reaktion haben, lebenswichtig, einen Epi-Pen, also Adrenalin zur sofortigen Unterbrechung dieser allergischen Reaktion, bei sich zu haben“, warnt Dr. Peichl.
Die richtige Diagnose
Vor dem eigentlichen Allergietest erhebt der Arzt die Krankengeschichte. Nach der Anamnese folgen Hauttests, Bluttests, Nachanamnese und ein sogenannter Provokationstest, bei dem der Betroffene direkt mit dem Allergen konfrontiert wird. Wer bei ersten Symptomen einen Arzt aufsucht, kann durch die richtige Therapie dem Leid ein Ende setzen oder die Symptome weitgehend lindern.
Frühlingszeit ist die Blütezeit des Jahres – zum Leidwesen aller Allergiker. Damit Sie vorbereitet in die Pollensaison starten, finden Sie hier den stärksten Pollenflug des Monats März: |