Menschen mit Herpes simplex-Infektion erkranken laut neuester Studie besonders oft an Alzheimer.
Alzheimer gehört zu den gefürchtetsten Krankheiten unserer Zeit. Heute sind bereits 1,4 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, darunter zwei Drittel an Alzheimer. Die Auslöser für die unheilbare Krankheit, bei der Patienten ihr Gedächtnis und später ihre Persönlichkeit verlieren, sind bisher noch ungeklärt. Schwedische Wissenschaftler rund um Professor Hugo Lövheim dürften jetzt jedoch neue und hiflreiche Erkenntnisse bezüglich Behandlungsmethoden gewonnen haben.
Neuer Risikofaktor
In einer Studie mit 360 Personen fand man heraus, dass es zwischen Alzheimer und der Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus 1 einen Zusammenhang gibt. Menschen, die Antikörper gegen Herpes im Blut hatten, hatten auch ein stark erhöhtes Alzheimerrisiko - um genau zu sein ein doppelt so hohes, als Menschen ohne Herpesviren. Eine weitere Studie, an der 3432 Personen teilnahmen, zeigte sogar ein vierfach erhöhtes Alzheimerrisiko.
Forscher vermuten, dass ein geschwächtes Immunsysten bei älteren Menschen dazu beitragen könnte, dass Herpes-Viren in das Gehirn wandern und dort die Entwicklung einer Demenz begünstigen. "Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Infektionen mit dem Herpes-Simplex-Virus und dem Risiko der Entwicklung von Alzheimer gibt. Das bedeutet auch, dass wir möglicherweise neue Behandlungsmethoden entwickeln können, um die Krankheit zu stoppen.", so Professor Lövheim. Denkbar wäre ein Einsatz antiviraler Mittel. Klinische Studien sollen dazu in Zukunft Aufschluss geben.