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Chamomilla: Der Schmerzregler
Die Kamille, die in ganz Europa beheimatet ist, wird als ganze, frische und blühende Pflanze bei der Herstellung des Homöopathikums verwendet. Sie beruhigt und wirkt gleichzeitig schmerzlindernd. Sie hilft deswegen bei Kopf-, Zahn- und Magenschmerzen. Außerdem verschafft sie Säuglingen mit Bauchkoliken und grünlichem Durchfall Linderung. Auch bei gereizten und weinerlichen Kindern mit Ohrenschmerzen, Magenschmerzen und Durchfall hat sich das Mittel bewährt.
Arnica Montana: Der Bergdoktor
Die gelbe Pflanze, die auch Bergwohlverleih genannt wird, wächst an Wegrändern. Für die Herstellung des homöopathischen Wirkstoffs wird die Wurzel in getrocknetem Zustand verwendet. Arnika ist vielseitig einsetzbar und so kann es nie schaden, ein Fläschchen der hochpotenten Arznei dabei zu haben. Arnica hilft bei Verrenkungen, Hexenschuss, Blutergüssen, aber auch bei Muskelkater. Sie ist die erste Wahl bei stumpfen Traumata wie Prellungen und Verstauchungen. Wichtig ist auch, die seelischen Anzeichen des Kindes zu beachten. Will es nicht angesprochen oder angefasst werden bzw. ist es mürrisch, dann hilft Arnica.
Phosphorus: Der Lungenspezialist
Während die reine chemische Form ein hochgiftiges Element ist, ist der gelbe Phosphor als homöopathisches Mittel besonders hilfreich. Er wird auch als „Lichtträger“ bezeichnet und wirkt gut bei hartem und trockenem Husten, Lungenentzündungen und stark blutenden Wunden. Bei Lungenentzündungen ist aber nichtsdestotrotz Vorsicht geboten: Eine solche Behandlung sollte nur durch einen homöopathischen Arzt erfolgen. Außerdem hilft Phosphorus bei Gewitter- und Wetterwechsel sowie bei geistiger und körperlicher Anstrengung.
Calcium Phosphoricum: Der Knochenarchitekt
Das Mineralsalz Kalziumphosphat ist ein äußerst wichtiges Homöopathikum. Es fördert die Stabilität Ihres Kindes vor allem in Phasen des starken Wachstums. Es hat sich bewährt bei Hyperaktivität, Appetitlosigkeit, Zahnungskrämpfen und Wachstumsschmerzen. Außerdem eignet es sich, um Muskelkrämpfe zu lindern und schwachen Nerven zu stärken. Gut ist es vor allem bei Symptomen wie Blässe, einer verlangsamten Zahnung und der Neigung zu Karies. Bei einer schwachen Verdauung, bei schwachen Knochen oder einer große Anfälligkeit für Infekte hat es sich ebenso bewährt.
Calcium Carbonicum: Turbo für die Abwehrkräfte
Der kohlensaure Kalk – auch ein Mineralsalz – wird aus den weißen, inneren Teilen von zerbrochenen Austernschalen gewonnen. Er kommt vor allem bei Babys und Kleinkindern häufig zur Anwendung. Das Mineralsalz hilft bei Lernschwierigkeiten, Infektanfälligkeit, vergrößerten Mandeln, Milchschorf und Hörschwäche. Außerdem senkt es die Infektanfälligkeit, hilft bei Weitsichtigkeit und Konzentrationsproblemen. Ihr Kind schwitzt sehr schnell, hat chronisch erweiterte Pupillen und hat oft rote Wangen: Dann sollten Sie zu Calcium Carbonicum greifen.
Natrium Muriaticum: Der Seelendoktor
Das dritte Mineralsalz im Bunde ist vor allem bei psychischen Problemen das Mittel der Wahl. Es ist das wichtigste Homöopathikum, wenn es um um tief sitzenden Kummer geht. Aber auch bei Bettnässen, Nägelkauen, Daumenlutschen oder Demütigungen – allesamt Beschwerden mit einem psychischen Hintergrund – hilft es gut.
Pulsatilla: Der sanfte Trostspender
Die Küchenschelle trotzt in der Natur dem Sturm auf eine ganz besondere Art und Weise: Sie legt sich flach auf den Boden und wird so vom starken Wind nicht gebrochen. Genau diese Eigenschaft – die sanfte Nachgiebigkeit – zeichnet auch das homöopathische Medikament aus. Denn es beruhigt das Kind auch psychisch, nicht nur körperlich. Es hilft bei Blasenleiden, Beschwerden mit Ohren, Augen und Zähnen, Stimmungsschwankungen, in der Pubertät, bei Erkältungen und Schwellungen, bei Mumps. Auch bei Symptomen wie plötzlichem Weinen, Frieren, Schnupfen und Rückenschmerzen hilft die Arznei.
Aconitum: Erste Hilfe
Die Pflanze mit den violetten Blüten, auch „echter Sturmhut“ genannt, ist das wichtigste Erste-Hilfe-Mittel der Homöopathie und das Schockmittel schlechthin. Denn mit Aconitum wird z. B. Fieber einfach „weggeschockt“, indem es die Fieberspitzen kappt und so die Temperatur senkt. Auch bei Gliederschmerzen und Anzeichen von Schwäche kann Aconitum helfen. Weiters wirksam ist die Pflanze bei heißen Entzündungen des Zahnfleisches, nach Schreck und Kälte und Panikattacken.
Belladonna: Bei Entzündungen
Das Extrakt aus der hochgiftigen Tollkirsche ist ein guter Helfer bei aggressiv verlaufenden Entzündungen. Belladonna wird bei außerordentlich heftigen Symptomen eingesetzt. So hilft es bei akuten Entzündungen, Halsschmerzen, Mittelohrentzündung, Husten, Sonnenstich, Migräne und hohem Fieber. Sollte das Kind außerdem einen trockenen Mund, Einschnürungsgefühle im Hals, eine belegte Zunge und Wutanfälle haben, ist Belladonna hilfreich. „Die giftige Tollkirsche würde bei gesunden Menschen Fieber und große Pupillen erzeugen. Wenn ein Kind Fieber hat, hilft Belladonna also nach dem Prinzip der Ähnlichkeitsregel weiter,“ erklärt auch Ärztin Kapfinger-Bruckner.
Sulfur: Grossreinmacher
Das Mittel aus der Schwefelblüte reinigt und entgiftet den Organismus – beispielsweise nach der Einnahme von Medikamenten oder Antibiotika. Es hilft auch bei Hautausschlägen, Juckreiz, jugendlicher Akne, Durchfall und Heuschnupfen. Es wird angewendet, wenn das Kind sich nicht waschen will, nicht durchschlafen kann, bei Abszessen und Akne und wenn man bei genügend Essen nicht zunimmt.
Nux Vomica: Hilft bei Stress
Der Wirkstoff wird aus den Samen des Brechnussbaums, welcher in Ostindien, Sri Lanka und Nordaustralien heimisch ist, gewonnen. Ist Ihr Kind überreizt und gestresst, so kann Nux Vomica Abhilfe verschaffen. Auch bei Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenbeschwerden, Schlafstörungen und Schwindel hilft das Homöopathikum. Für Erwachsene gilt es als Kater-Arznei, bei Kindern ist es das Helfermittel bei Brechdurchfall und Uverträglichkeiten. Auch bei gestressten Kindern mit schmerzhaften Koliken und Bauchkrämpfen hat sich das Mittel bewährt.