Tabuthema

Inkontinenz: Aktiv gegen das stille Volksleiden

20.06.2014

Inkontinenz ist die häufigste chronische Erkrankung. Dennoch wird dieses Leiden verheimlicht wie kein anderes.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Inkontinenz ist die häufigste chronische Erkrankung weltweit. Dennoch wird dieses Leiden verheimlicht wie kein anderes. Aus Scham sprechen 2 von 3 Betroffenen nicht darüber und stehen damit einer erfolgreicher Behandlung im Weg.

Was ist Inkontinenz?
Inkontinenz bedeutet, ungewollt den Inhalt von Blase oder Darm zu verlieren – und das zur falschen Zeit am falschen Ort. „Zumindest 10 Prozent der Menschen in Österreich sind betroffen, davon 9-mal so viele Frauen wie Männer, die wahrscheinlich hohe Dunkelziffer nicht eingerechnet“, sagt Univ.-Prof. Dr. Max Wunderlich, Präsident der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ). Der Leidensdruck betroffener Menschen ist enorm. Dennoch wird kaum Hilfe gesucht. Nur rund ein Drittel spricht darüber. „Der unfreiwillige Verlust von Harn oder Stuhl wird als persönlicher Makel empfunden, falsche Scham führt zum sozialen Rückzug. Man teilt sich niemandem mit, weder der eigenen Familie noch Freunden, kaum jemals den Ärzten“, weiß der Arzt aus seiner täglichen Praxis. So wird das Problem zum heimlichen Leiden und ein normales Leben ist kaum möglich.

Weltweite Initiative gegen das stille Leiden
Die erste wirksame Maßnahme gegen Inkontinenz ist die Beseitigung des Tabus. Daran arbeitet die wissenschaftliche Fachgesellschaft MKÖ, die auch in der Information und Beratung von Betroffenen und deren Angehörigen sehr engagiert ist, seit über 20 Jahren. Im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche 23. bis 27. Juni soll die Krankheit auch in Österreich ein Stück mehr aus der Verschwiegenheit geholt werden. Im Rahmen von Beratungs-, Informations- und Serviceangeboten, die diskret und anonym genutzt werden können, informiert die MKÖ bundesweit über die zahlreichen und viel versprechenden Möglichkeiten in der Behandlung sowie Alltagsbewältigung der Blasen- und Darmschwäche.

MKÖ-Aktivitäten im Rahmen der Welt Kontinenz Woche

 

Info-Tage „Rat für Blase & Darm“

Veranstaltungen für Betroffene und Angehörige: Vorträge von Experten & kostenlose persönliche, vertrauliche Beratung. Eintritt frei!

Montag, 23. Juni 2014, 10.00 bis 12.00 Uhr
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Wien
(Luisensaal)
Stumpergasse 13, 1060 Wien

Montag, 23. Juni 2014, 15.00 bis 17.00 Uhr
Krankenhaus Göttlicher Heiland, Wien
(Festsaal)
Dornbacher Straße 20-28, 1170 Wien

Dienstag, 24. Juni 2014, 16.00 bis 20.00 Uhr
AKH Wien
(Hörsaalzentrum, Ebene 7)
Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien

Dienstag, 24. Juni 2014, 16.00 bis 18.30 Uhr
Univ.-Klinik Innsbruck
(Hörsaal des Kinder- und Herzzentrums)
Anichstraße 35, 6020 Innsbruck

Mittwoch, 25. Juni 2014, 18.00 bis 20.00 Uhr
Rathaus Dornbirn

Rathausplatz 2, 6850 Dornbirn

Donnerstag, 26. Juni 2014, 16.00 bis 19.00 Uhr
Rathaus Klosterneuburg
(Gemeinderatssaal, 2. Stock)
Rathausplatz 26, 3400 Klosterneuburg

Freitag, 27. Juni 2014, 16.00 bis 19.00 Uhr
Kulturzentrum Perchtoldsdorf

Beatrixgasse 5a, 2380 Perchtoldsdorf

Info unter www.kontinenzgesellschaft.at

Zur Vollversion des Artikels