Mit Hilfe natürlicher Heilpflanzen und Naturstoffe wollen Innsbrucker Wissenschafter dem Krebs den Kampf anzusagen. Die Substanzen sollen helfen, Krebszellen empfindlich gegen bereits niedrige Dosen von Chemotherapeutika zu machen, teilte "oncotyrol" am Donnerstag in einer Aussendung mit.
Das Potenzial der Naturstoffe soll in Zukunft für die "personalisierte Krebsmedizin" genutzt werden, erste Erkenntnisse und Fortschritte konnten bereits erzielt werden. Tumorzellen wenden nach Angaben der Wissenschafter raffinierte Tricks an, um dem Zelltod durch Chemotherapeutika zu entgehen. Einer davon ist beispielsweise die Produktion des Zelltod-Hemmers "XIAP" in großen Mengen. Viele Tumore weisen diesen Hemmer im Übermaß auf, so dass sie auf Chemotherapeutika weniger empfindlich reagieren. Krebs-Patienten müssen deshalb mit hohen Dosen der belastenden Medikamente behandelt werden.
Innerhalb des Projektes von Wissenschafter der Medizinischen Universität und Leopold Franzens Universität in Innsbruck sollen Substanzen gefunden werden, die die erhöhte "XIAP"-Aktivität in Tumorzellen auf ein Normalmaß herunterfahren. In ersten Erkenntnissen konnte die Bindungsstelle von "XIAP" mit einer Testsubstanzen versehen werden. Docken die beiden Komponenten an, so hat sich die Testsubstanz als "echter" Treffer bewährt. Im Anschluss soll dies an kultivierten Tumorzellen sowie im Tiermodell getestet werden. Sind die Forscher erfolgreich, könnten Patienten mit einem Übermaß an "XIAP" in den Tumoren mit natürlichen Heilpflanzen oder Naturstoffen behandelt werden.