Verhütungsmethode

Jetzt kommt die Antibabypille für Männer

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Ein Forschungsteam der Cornell Universität in New York entwickelte einen Wirkstoff für eine Antibabypille für den Mann.

Die Antibabypille zählt bis heute als eine der beliebtesten Verhütungsmethoden unter Frauen. Die in „Nature Communications“ veröffentlichte Studie ist nun wegweisend für die Entwicklung einer Antibabypille - auch für den Mann. Anders als bei Frauen, soll das Verhütungsmittel für Männer allerdings ohne Hormone und ohne Nebenwirkungen funktionieren.  Die Tablette, soll vom Mann vor dem Sex eingenommen werden und eine Schwangerschaft der Frau verhindern.

So lief die Studie ab

Die US-amerikanischen Forscher:innen haben in Tierversuchen, anhand von Mäusen, erfolgreich einen biochemischen Mechanismus getestet, der die Spermien des männlichen Partners vorübergehend unfruchtbar macht. Dabei wurden männlichen Mäusen der Wirkstoff „TDI-11861“  eine halbe Stunde vor dem Sex verabreicht. Dieser hemmt gewisse Enzyme, welche für die Übermittlung von Signalen innerhalb der Zellen verantwortlich sind. 

Die Versuchsreihen bestätigen eine starke empfängnisverhütende Wirksamkeit. Dabei unterdrückt "TDI-11861" die Fruchtbarkeit der Spermien sehr effektiv. Nach einer Injektion des Wirkstoffes liegt die empfängnisverhütende Wirkung während der folgenden zweieinhalb Stunden bei 100 Prozent! Drei Stunden nach der Injektion beginnen einige Spermien wieder beweglich zu werden, allerdings liegt die Wirkung nach drei Stunden immer noch bei 91 Prozent. Die normale Fruchtbarkeit der Spermien ist nach 24 Stunden wiederhergestellt. 

Die Experimente werden zunächst in einem zweiten Tiermodell weitergetestet, um den Wirkstoff weiterhin zu optimieren. Sollten die nächsten Versuche weiterhin erfolgreich verlaufen, wären die Voraussetzungen für erste klinische Versuche gegeben, in denen die Wirkung auf die Beweglichkeit von Spermien gesunder Männer getestet wird. 

Experten sind für ein dringend benötigtes Kontrazeptivum

„Als wirkungsvolle Verhütungsmethoden stehen Männern bis heute nur Kondome oder ein sterilisierender chirurgischer Eingriff, die Vasektomie, zur Verfügung. Hormonfreie Kontrazeptiva werden daher dringend benötigt und nachgefragt. Unsere neue vorklinische Studie stellt eine entscheidende Wegmarke für die Entwicklung eines hormonfreien Verhütungsmittels dar, das zudem den Vorteil hat, dass es kurzfristig bei Bedarf in Tablettenform eingenommen werden kann.“, sagt Prof. Dr. Clemens Steegborn der Universität Bayreuth.

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