Krankheit als Chance

Mein Leben nach dem Krebs

13.03.2015

Die Diagnose Krebs verändert alles. Frauen erzählen, wie sie die Krankheit überlebt haben.

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"Es kann jeden treffen", ist eine Erkenntnis, die nach dem Gespräch mit Gabi Huth bleibt. Die ehemalige Leistungssportlerin, die Erfolge im Rudern feiern konnte, hat immer ein gesundes Leben geführt, auf ihre Ernährung geachtet, nie geraucht und – natürlich – Sport betrieben. Dennoch erkrankte sie an einer hoch aggressiven Form von Brustkrebs. Die zweite, wichtigere Erkenntnis: Es gibt Menschen, die diesen Kampf gewinnen, die sich trotz allem nicht unterkriegen lassen und – wie Gabi Huth – ihre positive Einstellung nicht verlieren.

Erster Verdacht

Im September 1999 ertastete Gabi Huth an sich selbst einen Knoten in der Brust. Ihre Frauenärztin war trotz Ultraschall aber der Meinung, es sei alles in Ordnung. Doch das ungute Gefühl blieb. Einige Monate später bestätigte sich Huths Verdacht: Der Knoten war innerhalb weniger Monate auf die doppelte Größe gewachsen und verursachte Schmerzen. Sie bestand schließlich auf einer Mammografie.

Die Diagnose
„Ich habe einen sehr guten Bezug zu meinem Körper, auch durch den Leistungssport. Daher habe ich schon intuitiv gewusst, dass etwas nicht in Ordnung ist“, erzählt sie. Der Augenblick der Diagnose war dennoch erschreckend: Sie war an einem besonders aggressiven Typ Brustkrebs erkrankt, der Tumor war außerdem schon relativ groß. „Das zieht einem schon den Boden unter den Füßen weg. Meine Kinder waren ja auch noch so klein. Ich habe aber gewusst: Das werde ich auch packen, ich werde kämpfen!“ erinnert sich Huth. Gefragt, warum es ausgerechnet sie getroffen hat, hat sie sich nie.

Die Therapie
Danach ging alles Schlag auf Schlag: Bereits am nächsten Tag beginnt die Chemotherapie. Eine Zeit, in der auch sie mit den Nebenwirkungen zu kämpfen hat, aber aufgeben kommt ihr nicht in den Sinn: Familie und Freunde unterstützen sie, ihre körperlichen Voraussetzungen sind dank ihres gesunden Lebensstils ideal. Homöopathie und Alternativmedizin helfen ihr, die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu mildern.

Positive Gedanken
Wer sich mit Gabi Huth unterhält, merkt: Vor einem sitzt eine durch und durch positive Frau, die weiß, was sie will, ein herzlicher Mensch mit großer mentaler Stärke. Eine Frau, von der man lernen kann. Ihr Tipp: „Immer nur mit positiven Menschen umgeben und sich bewusst machen, wer einem gut tut! Ich gebe sehr viel, achte mittlerweile aber auch darauf, dass sich das Verhältnis von Geben und Nehmen die Waage hält.“ Gelernt hat sie außerdem, sich Ruhepausen zu gönnen, sich viel zu bewegen, sich Kraft aus der Natur zu holen und noch viel mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören. Sie hat sich entschlossen, ihre Geschichte öffentlich zu machen, weil sie positive Gedanken weitergeben möchte und zeigen will: Es geht, es gibt Hoffnung – egal, wie schlecht es ausschaut.

Thomas Hartl hat in seinem neuen Buch (Ueberreuter-Verlag, 19,99 Euro) berührende Geschichten von Krebspatienten gesammelt. So unterschiedlich die Einzelfälle und betroffenen Personen sind, haben sie doch eines gemeinsam: Sie alle haben „ihren“ Krebs überlebt und die Erkrankung als Chance zur Veränderung genutzt. Ein Buch, das sensibel mit dem Thema umgeht, Hoffnung macht und Mut zuspricht.

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