Chris Hemsworth hat nach seiner Schock-Diagnose neue Lifestylestrategien etabliert. Warum das wichtig ist, damit die Alzheimer-Krankheit nicht ausbricht. Plus: die Risikofaktoren für die Entstehung der Hirnerkrankung.
Im Film verkörpert er die Rolle des „Thor“ – den felsenfesten Marvel-Superhelden. Im richtigen Leben hat Chris Hemsworth erfahren, dass bei ihm ein erhöhtes Risiko für Alzheimer besteht. Der Schauspieler hatte sich für die Adventure-Doku-Serie „Limitless“, in der er die Grenzen seines Körpers austestet, medizinischen Untersuchungen unterzogen. Dabei stellte sich zufälligerweise heraus, dass der 39-Jährige das ApoE4-Gen in sich trägt. Er hat es von beiden Elternteilen vererbt bekommen.
Das Risiko-Gen
Rund 60 Prozent der Alzheimer-Patient:innen sind Träger dieses Gens mit dem Namen Apolipoprotein E 4 (ApoE4). Trägt man dieses Gen in sich, hat man ein bis zu zehnfach erhöhtes Risiko, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken. Ein Nachweis dieses Gens bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass es zu einem Ausbruch der Hirnkrankheit kommen muss. In vielen Fällen lässt sich die Erkrankung verhindern.
Alzheimer vorbeugen
Morbus Alzheimer – benannt nach dem Neurologen Alois Alzheimer – ist eine Form der Demenzerkrankung. Es handelt sich um eine fortschreitende neurodegenerative Krankheit des Gehirns. Nach und nach sterben dabei Nervenzellen ab, wodurch das Denken und das Verhalten beeinflusst werden. Laut Studien spielen Amyloid-Ablagerungen – das heißt überschüssige Proteinablagerungen – dabei eine Rolle.
Auch wenn man das Risiko-Gen in sich trägt, kann man den Ausbruch der Krankheit in vielen Fällen durch einen gesunden Lifestyle verhindern.
Therapien
Zurzeit ist es nicht möglich, die Krankheit zu heilen, mit den verfügbaren Medikamenten kann man lediglich die Symptome behandeln. Doch neue Hoffnung wecken neue Antikörpertherapien, mit denen die krankhaften Prozesse im Gehirn der Betroffenen positiv beeinflusst werden könnten und der Verlauf der Krankheit somit verlangsamt wird. Es handelt sich um Eiweißinfusionen, die sich gegen die Alzheimer-typischen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn richten.
Der neue Lifestyle von Hemsworth
Der Schauspieler hat jedenfalls seit seiner Schock-Diagnose einiges an seinem Leben verändert. Zusätzlich zu seinem körperlichen Training, etabliert der Thor-Darsteller neue Maßnahmen für eine bessere mentale Gesundheit. Er meditiert, macht Atemübungen, verzichtet abends auf elektronische Geräte, um sich Büchern zu widmen und achtet auf einen gesunden Schlaf.
Durch Zufall fand der australische Schauspieler Chris Hemsworth heraus, dass er genetisch bedingt ein erhöhtes Risiko für Alzheimer hat.
Prävention
Mediziner und Autor Dr. Ulrich Strunz erklärt in seinem neuen Buch „111 Tipps für einen gesunden Körper“, dass der Lebensstil eine wichtige Rolle zur Erhaltung der Gesundheit des Gehirns spielt. Sport ist laut dem Arzt eines der effektivsten Mittel gegen Alzheimer. Denn „durch den Sport bilden sich neue Nervenzellen, die sich untereinander verbinden. Das Gehirn wird stimuliert. Bei Alzheimer passiert nämlich das Gegenteil, Gehirnzellen sterben ab.“ Chronische Krankheiten werden laut Dr. Strunz immer durch einen falschen Lebensstil verursacht. Eine gesunde Ernährung ist für ihn daher ebenso sehr wichtig, denn ernährt man sich nicht gut, führt das zu einem gestörten Darmmikrobiom. Und das kann wiederum Entzündungen im Körper auslösen. Chronische Entzündungsreaktionen bringen das Immunsystem durcheinander und können sogar bis ins Gehirn vordringen und damit die Entstehung von Hirnerkrankungen wie Alzheimer, Depressionen, Angststörungen, Migräne oder ADHS begünstigen.
Gefahrstoff
Der Arzt verweist aber auch auf eine bestimmte Aminosäure im Körper, die niedrig sein muss, da sie sonst das Alzheimerrisiko erhöhen könnte: Homocystein. Liegt der Homocysteinspiegel bei 15 Mikromol pro Liter, erhöht sich das Alzheimerrisiko um 40 Prozent. Bei erhöhtem Homocystein sollte man ein hoch dosiertes Vitamin-B-Komplex-Präparat einnehmen, auf Alkohol und Rauchen verzichten, Sport treiben und abnehmen.
Weitere Risikofaktoren
Auch Stress erhöht die Konzentration von Giftstoffen im Gehirn und kann Hirnkrankheiten begünstigen. Denn Stresshormone signalisieren dem Immunsystem, dass es kämpfen soll. Dadurch komme es zu leichten Entzündungsreaktionen, die die Blut-Hirn-Schranke angreifen. Auf diese Weise gelangen Dr. Strunz zufolge vermehrt Schadstoffe ins Gehirn, die wiederum zu weiteren Entzündungsreaktionen führen.
Chronische Krankheiten wie Alzheimer sind laut dem Mediziner zudem häufig mit Dehydration verbunden, denn „Wasser wird für den Transport von Nährstoffen und die Beseitigung von Abfallstoffen gebraucht“.