Gesunde Psyche
Mit Licht gegen Burnout
03.02.2015Uni Graz erhebt Effektivität von Lichttherapie. Psychologen meldeten Erfolge.
Bis zu 90 Prozent des Tages verbringen arbeitende Menschen in Innenräumen. Die dadurch reduzierten Lichtmengen können sich negativ auf Wohlbefinden und Gemüt bis hin zu psychischen Erkrankungen auswirken. Zur Behandlung verschiedener Formen der Depression
wird die Lichttherapie schon länger eingesetzt: An der Uni Graz wird erforscht, ob sie auch zur Linderung von Burn-out-Symptomen
wirken könnte.
Endorphine
Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Tage grauer werden, fehlt es an Licht, das weitreichenden Einfluss auf Körper und Gemüt hat: Unter Einfluss von Sonnenlicht produziert der Körper verstärkt Endorphine und schüttet vermehrt den stimmungsaufhellenden Botenstoff Serotonin aus. Bei Dunkelheit wird hingegen das Hormon Melatonin vermehrt gebildet, das den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers beeinflusst und auf die Stimmung drückt. "Dies kann auch der Auslöser für eine Herbst-Winter-Depression sein", schilderte Elisabeth Weiss vom Institut für Psychologie der Universität Graz in einer Mitteilung der Universität Graz.
Saisonal abhängige Depression
Für diese saisonal abhängige Depression (SAD) gibt es mittlerweile gute Daten zur Wirksamkeit von Lichttherapie. Nun hegt man die Vermutung, dass zusätzliche Lichtexposition auch bei Burn-out
nützlich sein könnte. Burn-out lasse sich, so die Expertin, nur schwer von einer Depression unterscheiden - daher sei es naheliegend, auch hier eine ähnliche Therapieform einzusetzen. Erste Ergebnisse einer Studie mit Burn-out-Patienten würden bereits vorliegen.
Dreiwöchige Therapie
Untersucht wird die Wirksamkeit einer dreiwöchigen Lichttherapie mit Lampen mit 10.000 Lux - das entspricht dem Licht eines bewölkten Tages - auf Stimmung, Kognition und Symptomatik von Burn-out-Betroffenen. Dabei habe sich gezeigt, dass sich die regelmäßigen Licht-Sitzungen positiv auf die Stimmung und den Erschöpfungszustand auswirkt. "Es gibt nachweislich Veränderungen auf der Neurotransmitter-Ebene", sagte Weiss.