Nach Krebs: Brustaufbau mit Schweinehaut-Material

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Münchner Forscher haben ein alternatives Verfahren zum Brustaufbau für Frauen entwickelt, denen wegen einer Krebserkrankung die Brust entfernt werden musste. Als europaweit erstes Zentrum haben sie auf die Standard-Methode einer Transplantation von körpereigenem Gewebe verzichtet, wie die Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität München in München mitteilte.

Das neue Verfahren solle wesentlich schonender sein, hieß es. Dabei wird Unterhaut-Material von Schweinen eingesetzt, das den Aufbau von neuem Brustgewebe fördert. Für den Aufbau einer neuen Brust ist bisher eine Entnahme von Haut- und Fettgewebe meist am Bauch, aber auch an Po oder Rücken üblich. Großer Nachteil dabei: "An der Entnahmestelle entstehen große Narben", erläuterte der Leitende Oberarzt Darius Dian von der Frauenklinik.

Beim neuen Verfahren wird eine sogenannte "Strattice Reconstructive Tissue Matrix" eingesetzt ­ das ist ein steriles Gewebegerüst, das die Regeneration und den Aufbau von Brustgewebe unterstützt. Dieses Gerüst stamme aus der Unterhaut von Schweinen, wie die Wissenschaftler erläuterten. Befreit von allen tierischen Zellen und anderen Stoffen löse das Gerüst nach den bisherigen, wenngleich noch wenigen Erfahrungen keine Abstoßungsreaktionen aus. "Das essenzielle biomechanische Gerüst samt Blutgefäßen hingegen bleibt in seinem natürlichen Zustand erhalten, wird vom Empfänger erkannt und von dessen Körper angenommen", hieß es weiter in der Mitteilung der Klinik.

"Wir legen nach Entfernung der Drüsenkörper bei der Krebsoperation die Matrix zusammen mit einem Silikon-Implantat sofort ein", erklärte Dian laut Mitteilung. Optisch seien die Resultate "hervorragend". Vor allem haben die Münchener Mediziner noch keine Verkapselungen festgestellt, wie sie bei anderen Implantaten zum Brustaufbau nach Amputation immer beobachtet würden. Derlei Gewebeverhärtungen führten bisher oft zu optisch inakzeptablen Ergebnissen.

Die Münchner Mediziner haben bisher sechs Patientinnen mit der neuen Methode behandelt. "Die bisherigen Erfolge sind vielversprechend", sagte der Mediziner und wies zugleich darauf hin, dass das Verfahren noch nicht in einer größeren Studie bewertet wurde. In den USA laufe aber bereits eine entsprechende Untersuchung. Eine Anwendung im Einzelfall sei aber schon jetzt möglich, sagte Dian.

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