Einen neuen Therapieansatz zur Behandlung von Alzheimer haben deutsche Wissenschafter vorgestellt. Ein Transportprotein im Gehirn könne sogenannte senile Plaques beeinflussen, die als Ursache für Alzheimer gelten, sagte Neuropathologin Silke Vogelgesang am Donnerstag in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern).
Die Arbeitsergebnisse ließen vermuten, dass das Transportprotein die Ablagerungen aus dem Hirngewebe in das Blut schleust. Die Ablagerungen des beta-Amyloids lassen die Nervenzellen absterben. Alzheimer ist die häufigste Ursache einer Demenz. Die Erhöhung der Transportaktivität könnte ein neuer Therapieansatz sein, mit dem Alzheimer erstmals ursächlich behandelt werden könnte, sagte Vogelgesang. Derzeit gebe es keine Therapie, die die Ursache des Krankheitsprozesses beeinflusse. Es gebe bisher nur Medikamente, die die Symptome der Demenz minderten und die geistige Fähigkeiten verbessern. Die Forscherin dämpfte jedoch die Erwartungen an schnelle Erfolge für eine praxistaugliche Therapie. "Wann die Ergebnisse in die Praxis überführt werden, ist bisher nicht absehbar."
Die Forschungsergebnisse werden seit Donnerstag in Greifswald auf einem internationalen Workshop vorgestellt und diskutiert. Die EU fördert die Forschungen in Greifswald mit 1,1 Millionen Euro.