„Das Gekröse“
Neues Organ entdeckt
05.01.2017
"Mesenterium": Forscher klassifizieren das Aufhängeband des Dünndarms als eigenes Organ.
Vier Jahre erforschten irische Forscher den menschlichen Bauchraum und vermelden nun ein Ergebnis, das in der Wissenschaftswelt wie eine Bombe anschlägt. Obwohl man dachte die Anatomie des Körpers gänzlich erfasst zu haben, wurde die Aufhängung des Dünndarms, bereits bekannt als das Mesenterium oder Gekröse, nicht als zusammenhängendes Gewebe erkannt und bislang falsch bewertet. Man dachte es handle sich bei der faltigen Struktur des Bauchfells um einzelne Teile, welche die Organe an der Bauchwand befestigen und Dünndarm um Magen verbinden. Nun weiß man: Es handelt sich um ein Ganzes, das als Organ klassifiziert werden muss.
Seit 2012 untersucht ein Forscherteam der Uniklinik Limerick in Irland das Mesenterium. Mikroskopische Aufnahmen brachten den Beweis: Das Gekröse ist eine zusammenhängende Struktur, die über eigene Funktionen verfügt
Wofür ist das "Gekröse" zuständig
Diese Erkenntnis stellt die Wissenschaft nun vor die Aufgabe, die Funktion des Mesenteriums neu zu erforschen. Bisher weiß man nur, dass es dem Dünndarm sauerstoffreiches Blut zuführt, Nervensignale überträgt und Lymphflüssigkeit abtransportiert. Die Forschung erhofft sich im Zuge der neuen Analysen an wichtige Erkenntnisse über die Entstehung von Krankheiten im Unterleib zu gelangen.
Zu den bisher bekannten Organen gesellt sich nun das Gekröse, welches sich im hinteren Bauchraum befindet.