Resistenzen

Österreicher bei Antibiotika kritisch

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25 Prozent schätzten bei Umfrage die Wirkung des Medikaments falsch ein.

Drei von vier Österreichern stehen der Einnahme von Antibiotika kritisch gegenüber. Als Grund dafür wurde bei einer aktuellen Umfrage vor allem die mögliche Bildung von Resistenzen angegeben. Die Mehrheit wusste gut über die Wirkung von Antibiotika Bescheid. Ein Viertel war jedoch der falschen Meinung, dass diese virale Infekte bekämpfen, so die am Dienstag in Wien präsentierten Ergebnisse.

Sehr kritisch
19 Prozent der Befragten sahen die Einnahme von Antibiotika sehr kritisch. 46 Prozent gaben an, eher kritisch eingestellt zu sein. Nur fünf Prozent äußerten sich gar nicht kritisch. Knapp drei von fünf Österreichern wussten bei der Umfrage, dass Antibiotika bei Therapien bakterieller Infekte helfen. 25 Prozent hielten das allerdings bei Viruserkrankungen für zutreffend.

"Wichtig ist, dass sich die Profis auskennen und den Patienten richtig beraten", schob Oskar Janata, Facharzt für Infektionskrankheiten im Wiener SMZ-Ost, bei der Pressekonferenz den Ball auch den Ärzten und Apothekern zu. "Die Resistenzsituation in Österreich ist immer noch gut", hielt der Experte anlässlich des (heutigen) sogenannten "Antibiotika-Tags" (European Antibiotic Awareness Day) fest. Es gebe Länder, da sei ein "Arztbesuch ohne ein verordnetes Antibiotikum eine Enttäuschung" für die Patienten.

Alternativen
Bei Halsschmerzen brauche ein gesunder Erwachsener beispielsweise in der Regel kein Antibiotikum, erläuterte Janata. Eine Behandlung mit anderen Mitteln sei allerdings zu empfehlen. Gefährlich seien Halsschmerzen bei Kindern, die klassische Angina müsse antibiotisch behandelt werden, sagte der Mediziner.

Nach den Ergebnissen der Umfrage führt der erste Weg bei Halsschmerzen für die große Mehrheit der Österreicher (61 Prozent) in die Apotheke. Dann gelte es abzuklären, ob weitere Symptome vorhanden sind, berichtete der Wiener Apotheker Kurt Vymazal. Bei Fieber oder geschwollenem Hals rate er, zum Arzt zu gehen. Sonst kann der Pharmazeut seinen Kunden pflanzliche oder auch entzündungshemmende oder lokal betäubende Mittel anbieten.

Der Betroffene wolle in erster Linie den Schmerz gelindert haben, erläuterte der Wiener HNO-Facharzt Matthäus Grasl. "Wenn ein bakterieller Infekt da ist", dann sei ein Antibiotikum zu empfehlen. Dabei würden meist mehr Symptome vorliegen als bei viralen Halsschmerzen, eitrige Mandeln seien beispielsweise ein Zeichen für Bakterien.

Die repräsentative Umfrage wurde vom Unternehmen Reckitt Benckiser (RB), das u.a. auch Mittel gegen Halsschmerzen herstellt, in Auftrag gegeben. Zwischen 28. Oktober und 2. November wurden dafür von meinungsraum.at 500 Online-Interviews mit Personen ab 16 Jahren durchgeführt.
 

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