Schlaganfall – oder Insult – zählt neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu den häufigsten Todesursachen. Zwar hat die Sterblichkeitsrate in den letzten Jahren deutlich abgenommen, von den Überlebenden bleibt jedoch fast ein Drittel dauerhaft beeinträchtigt. Dabei ließe sich nahezu jeder zweite Schlaganfall durch entsprechende Prävention (gesunder Lebensstil und regelmäßige ärztliche Untersuchungen) verhindern.
Anzeichen rasch erkennen
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FAST
Mithilfe der F.A.S.T.-Methode können Laien feststellen, ob eine Person einen Schlaganfall erlitten hat
Face
Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Es besteht Verdacht auf einen Schlaganfall, wenn das Gesicht einseitig verzogen ist.
Arms
Die betroffene Person sollte die Arme nach vorne strecken und die Handflächen nach oben drehen. Kann ein Arm nicht gehoben werden, sinkt ungewollt ab oder dreht sich, dann besteht Verdacht auf einen Schlaganfall.
Speech
Bei einem Schlaganfall kann der Betroffene einen einfachen Satz nicht nachsprechen beziehungsweise ist die Aussprache nicht normal oder deutlich.
Time
Fällt nur einer der vorigen Tests positiv aus, rufen Sie umgehend den Notarzt.
Warnsignale ernst nehmen
Vorhofflimmern, ein wichtiges Warnsignal, bleibt oft unbemerkt und wird häufig nicht ernst genommen. Schlägt das Herz nicht mehr gleichmäßig, führt dies zu einem unregelmäßigen Blutfluss und erhöht das Schlaganfallrisiko um das Fünffache. Neben Vorhofflimmern sollte auch die sogenannte „transitorische ischämische Attacke“ (TIA) – oft als „Schlagerl“ bezeichnet – ernst genommen werden. Eine TIA wird durch ein kleines Blutgerinnsel ausgelöst, das sich von selbst wieder auflöst. Daher sind die dadurch verursachten Beschwerden wie Gefühls- oder Sehstörungen nur vorübergehend und dauern von wenigen Minuten bis höchstens 24 Stunden. Das Risiko, danach einen „echten“ Schlaganfall zu bekommen, ist aber sehr hoch.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
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Entstehung
Ein Schlaganfall – auch Insult genannt – entsteht aufgrund einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Dadurch enthalten die Nervenzellen zu wenig Sauerstoff und sterben ab. Der ischämische („echte“) Schlaganfall entsteht durch Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn. Der hämorrhagische Schlaganfall entsteht durch Platzen eines Gefäßes.
Risikofaktoren
Rund die Hälfte aller Schlaganfälle betrifft Menschen über 75 Jahre. Obwohl das Risiko mit zunehmendem Alter steigt, bleiben auch Jüngere nicht verschont. Ein ungesunder Lebensstil – Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, zu viel Alkohol – kann das Schlaganfallrisiko beträchtlich erhöhen. Auch Erkrankungen wie Bluthochdruck, Vorhofflimmern, ungünstige Cholesterinwerte, Diabetes mellitus können das Entstehen eines Schlaganfalls fördern und sollten rechtzeitig ärztlich behandelt werden.
Warnsignale
Die Anzeichen für einen Schlaganfall treten plötzlich auf. Meist ist nur eine Körperhälfte betroffen. Wichtigste Symptome sind Lähmungs- und Taubheitsgefühl, Sprach- oder Sehstörungen. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sowie plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen können auf eine Hirnblutung hindeuten. Neben Vorhofflimmern ist auch die sogenannte „transitorische ischämische Attacke“ (TIA) ein Warnsignal für das Auftreten eines Schlaganfalls. Die TIA, auch als „Schlagerl“ bezeichnet, ist eine abgeschwächte Form mit nur vorübergehenden neurologischen Symptomen. Diese Attacken dauern meist nur wenige Minuten, höchstens 24 Stunden und führen zu keinen bleibenden Schäden. Bei jeder zehnten Person führt dies jedoch innerhalb der nächsten drei Monate zu einem „echten“ Schlaganfall mit bleibenden Schäden.
Behandlung
In der Akutphase muss das verschlossene Gefäß schnell wieder geöffnet werden. Lysetherapie: Eine intravenöse Infusion der gerinnselauflösenden Medikamente hat innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach dem Infarkt zu erfolgen. Durch den Wirkstoff wird ein Enzym im Körper aktiviert, welches das Gerinnsel auflöst. Eine lokale Lysetherapie kann bis sechs Stunden nach dem Schlaganfall erfolgen. Dabei wird ein Katheter in das Hirngefäß bis zum Verschluss geschoben und das Medikament direkt verabreicht. Thrombektomie: Hier wird unter Röntgenkontrolle ein dünner Katheter über eine Arterie in der Leiste bis zum Gerinnsel im Gehirn geschoben, um es mechanisch zu entfernen. Dies erfolgt in der Regel sechs bis acht Stunden nach dem Anfall. Operation: Bei einer Hirnblutung geht es darum, die Blutung zu stillen und deren negative Auswirkungen zu vermeiden. Bei ausgedehnten Blutungen ist oft eine Operation erforderlich. Prophylaxe: Medikamentöse Behandlung mit Thrombozytenfunktionshemmern (gegen „Zusammenklumpen“ der Blutplättchen), Gerinnungshemmern (Blut gerinnt langsamer) sowie Senkung eines bestehenden Bluthochdrucks und der Blutfette sollen einen Schlaganfall verhindern.
Rasch handeln
Jeder Schlaganfall ist ein Notfall, denn jede Minute, die verstreicht, sterben Gehirnzellen ab. Besteht Verdacht auf einen Schlaganfall, sollte die Person ehestmöglich in ein Krankenhaus, am besten mit einer speziellen Schlaganfallstation („Stroke Unit“), gebracht werden. Durch entsprechende Prävention sollte es aber gar nicht so weit kommen. Blutverdünnende Medikamente hemmen die Blutgerinnung (Antikoagulation) und schützen vor einem Schlaganfall. Im Gegensatz zu herkömmlichen Blutverdünnern (Vitamin-K-Antagonisten) entfallen bei modernen Mitteln (NOAK) ständige Tests und gegen ein spezielles NOAK gibt es sogar ein Gegenmittel (Antidot), das die Wirkung der Blutverdünnung im Notfall (Unfall) augenblicklich aufhebt. Dank der modernen Mittel lassen sich Blutungen im Hirn um die Hälfte reduzieren.
Schlaganfall: Diagnose
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CT
Anhand einer Computertomografie lassen sich Ort, Ausdehnung und Ursache der Durchblutungsstörung (Hirnblutung oder Gefäßverschluss) erkennen.
MRT
Mithilfe der Magnetresonanztomografie sind kleinste Infarkte, Blutungen und Ödeme detailliert erkennbar. Sie gibt Auskunft über Lage, Ausdehnung und sogar „Alter“ des Schlaganfalls.
Duplex-Sonografie
Mithilfe des Ultraschallverfahrens lassen sich unter anderem arteriosklerotische Veränderungen in den Halsschlagadern und Hirnarterien erkennen. Auch Druck, Geschwindigkeit und Volumen des Blutflusses können bestimmt werden.
Angiografie
Durch ein Gefäßröntgen lassen sich einzelne Hirnarterien noch besser darstellen.
Schlaganfall aus Sicht der TCM
Hier finden Sie die besten Tipps aus Homöopathie und traditioneller chinesischer Medizin von TCM-Expertin Shi Shun Wen als Unterstützung bei einem Schlaganfall:
Ursache Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist die Ursache eines Insults (Schlaganfall) eine Disharmonie im Herz- und Leber-Meridian. Umstände, die das Risiko begünstigen, sind Bluthochdruck, Arterienverkalkung, hohe Blutfette, hohes Cholesterin, Herzerkrankungen, Zuckerkrankheit, beruflicher und privater Stress und Druck, Nervosität und Aufregung.
Symptome Folgende Beschwerden deuten auf einen Schlaganfall hin: Schwindel, starke Kopfschmerzen, Verspannung und Taubheitsgefühl im Nacken und Armbereich, plötzliche Kraftlosigkeit auf einer Seite des Körpers, Bewegungsstörung, Beschränkung der Bewegung, Verlust von Urteilsvermögen und Bewusstsein, dem Betroffenen wird „schwarz vor Augen“.
Der Puls ist schnell und stark und die Zunge weist eine violette Farbe auf.
Maßnahmen Der Betroffene sollte nicht bewegt werden. Zusätzliche Bewegung verstärkt den Schaden der Blutgefäße. Während des Wartens auf die Rettung drücken Sie fest die Fingerspitzen des Betroffenen.
Vorbeugung Vermeiden Sie Alkohol und Zigaretten. Regelmäßige Bewegung und mehr Gelassenheit sowie Akupunktur sind eine gute Unterstützung.
So hilft Homöopathie
Dr. Johannes Schön im Talk
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Allgemeines
Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall und muss so schnell wie möglich medizinisch versorgt werden! Unbedingt sofort einen Notarzt verständigen! Die Behandlung mit homöopathischen Mitteln darf die primäre medizinische Versorgung nicht behindern, kann aber einen zusätzlichen Versuch wert sein, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. 5 Globuli sofort unter die Zunge und 10 Globuli in Wasser gelöst alle 10 Minuten einen Teelöffel geben (nicht bei Schluckstörungen!).
Arnika C200
ist das wichtigste und erste Mittel beim Schlaganfall. Patient zeigt folgende Symptome: Benommenheit, Schwäche, körperliche Unruhe; will alleine gelassen werden, Angst vor Berührung, beantwortet eine Frage und fällt dann wieder ins Koma, Betäubung mit unwillkürlichem Stuhl- und Urinabgang.
Belladonna C200
ist ein alternatives Mittel und wird eingesetzt bei folgenden Symptomen: rotes Gesicht mit kalten Armen und Beinen, Delirium mit heißem Kopf, pulsierende Kopfschmerzen.
Aconitum C200
Bei Beschwerden wie: Schlaganfall mit großer Angst, Todesangst, Ruhelosigkeit, Zittern, Schwindel, Frösteln.
Lachesis C200
Bei Beschwerden wie: Enge Kleidung ist unerträglich, viel verständliches oder unverständliches Reden, schwierige Atmung, Angst zu ersticken.
Gelsemium C200
Patient zeigt Schwäche mit Zittern, Schwindel mit Sehstörungen, schielende Augen, verlangsamtes Denken.