Bei stets steigenden Flugpreisen greifen die meisten Menschen zu billigeren Economy-Class Angeboten auf Kurz- und Langstrecken Flügen. Die engen Sitzreihen können sich allerdings vor allem im Sommer schlecht auf unsere Gesundheit auswirken.
Die Economy-Class auf Flügen wird unverschämt trotz steigenden Priesen immer unangenehmer. Fluglinien probieren auf kleinstem Raum so viele Menschen wie nur möglich unterzubringen. Ungemütliche Sitze, wenig Stauraum und kein Platz für die Beine sind oft die Folgen. Bei stundenlangem Sitzen auf unbequemen, engen Raum fühlen sich die meisten nicht nur unwohl, sondern sollten sich auch vor ernstzunehmenden gesundheitlichen Folgen schützen.
So schadet die Economy-Class unserer Gesundheit
Bei langem Sitzen ohne Bewegung schwellen die Beine vor allem im Sommer bei heißen Temperaturen immer wieder an. Falls die Schwellung bei langem Sitzen während Flügen, Auto- oder Busreisen sogar Phlebothrombose der Beine hervorruft, spricht man von dem "Economy-Class-Syndrom". Der Name des medizinischen Phänomens spielt auf das Sitzen mit angewinkelten Beinen in engen Sitzreihen an. Aber auch im Büroalltag wird das Problem bei stundenlangem Sitzen immer häufiger.
Dem "Economy-Class-Syndrom" vorbeugen
OA Dr. Michael Mellek, Facharzt für Allgemeinchirurgie und für Gefäßchirurgie, erklärt, wie sie Thrombosen und anderen Risiken während Flügen und langen Reisen richtig vorbeugen:
Mellek: Stundenlanges, beengtes Sitzen auf Reisen verlangsamt den Blutfluss in den tiefen Beinvenen. Dadurch kann es zur Thrombusbildung kommen. In den meisten Fällen sind die Blutgerinnsel klein und lösen sich von selbst auf. Doch Achtung: Das Thromboserisiko ist aber bis zu 6 bis 8 Wochen nach einer langen Reise noch erhöht.
Das Tragen von Stütz-/Kompressionsstrümpfen ist eine gute und wichtige Vorbeugemaßnahme. Denn dadurch steigt in den zusammengepressten Venen die Strömungsgeschwindigkeit des Bluts. Das wiederum verbessert den Rückfluss zum Herzen und senkt den Blutdruck im Venensystem. Das schneller fließende Blut beugt einer Venenthrombose vor und fördert, wenn sich solch ein Blutgerinnsel bereits gebildet hat, dessen Abbau.
Wer zu Krampfadern neigt, trägt generell ein 5- bis 6-fach (!) erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer Thrombose. In dem Fall rate ich zu einer Kontrolluntersuchung im Sommer und sich zusätzlich vorbeugend, zeitnah vor Reiseantritt ein spezielles Blutverdünnungsmittel spritzen zu lassen. Weiters sollten Sie beim stundenlangen Sitzen viel Flüssigkeit zu sich nehmen und die Beine so oft wie möglich bewegen, etwa durch regelmäßige Abrollbewegungen im Sitzen.
Weitere Präventions-Schritte
Während einer längeren Reise sollte man reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen, vorzugsweise Wasser und weniger Alkohol, da dieser dem Körper diuretisch das Körperwasser entzieht. Ebenso sollte man, falls möglich, öfter vom Sitz aufstehen - im Flugzeug oder Bus im Gang auf und ab gehen, im Auto Pausen einlegen und aussteigen. Risiko-Patienten (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Varikose) und Schwangere sollten sich zudem beraten lassen, ob eine medikamentöse Antikoagulation ratsam ist.