Stress in kleinen Dosen kann Krebs verhindern - jedenfalls bei Mäusen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Stanford University, die in der Zeitschrift "Brain, Behavior and Immunity" veröffentlicht wurde. Die Wissenschafter vermuten, dass Kurzzeitbelastungen die Schutzmechanismen des Organismus aktivieren und so gesundheitsfördernd wirken, heißt es in einer Aussendung der Universität.
Die Wissenschafter um von Firdaus Dhabhar führten Experimente an 60 Labormäusen durch. Die Tiere wurden dreimal wöchentlich ultravioletter Strahlung ausgesetzt, die Hälfte vor der Bestrahlung für zweieinhalb Stunden in enge Plexiglasröhren gesteckt. Die Enge verursachte den Tieren Stress.
Durch die vergleichsweise geringen aber häufigen Bestrahlungen entwickelten die Mäuse erwartungsgemäß Hautschäden und schließlich auch Plattenepithelkarzinome, also Hautkrebse. Erstaunlicherweise zeigten die vor der Bestrahlung gestressten Tiere seltener Krebsbildungen und wenn, entwickelten sich die Karzinome später als bei den anderen Mäusen.
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass akuter Stress nicht nur kurzfristig die Leistungen von Organen erhöht, sondern auch das Immunsystem anregt. Unter anderem sind in der Haut von gestressten Mäusen mehr Abwehrzellen zu finden. Dhabhar geht daher davon aus, dass die gesteigerte Körperabwehr auch für den verbesserten Schutz vor Krebs verantwortlich ist.