Walnüsse wirken nicht nur Herzproblemen entgegen, sie können zumindest bei Mäusen auch Prostatakrebs bremsen. Eine Studie zeigt, dass Prostatatumore langsamer wachsen und wesentlich kleiner bleiben, wenn die Nager reichlich Walnüsse zu knabbern bekommen. Das Ergebnis wurde auf einer Tagung des Amerikanischen Chemikerverbandes (ACS) in San Francisco vorgestellt.
Die Tiere hatten eine genetische Anlage für Prostatakrebs. Dass Walnüsse das "schlechte" Cholesterin LDL senken und damit Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen können, ist schon länger bekannt. Vor kurzem hatte ein Team um Paul Davis an der Universität von Kalifornien in Davis weiterhin nachgewiesen, dass Walnüsse auch Entzündungen an den Blutgefäßwänden abbauen können. Elaine Hardman von der Marshall University School of Medicine hatte im vergangenen Jahr von Hinweisen auf eine vorbeugende Wirkung gegen Brustkrebs berichtet.
Jetzt fütterte das Team um Davis Labormäuse zwei Monate lang täglich mit einer Walnussmenge, die 14 Stück für einen Menschen entspricht. Kontrolltiere bekamen derweil Sojabohnen-Öl zusätzlich zu ihrer normalen Ernährung vorgesetzt. Am Ende der Untersuchung waren die Prostatageschwüre bei den walnussgefütterten Mäusen im Schnitt 50 Prozent kleiner und entwickelten sich nur ein Drittel so schnell wie die Tumoren der Kontrolltiere.
"Einem Nahrungsfahrplan, der die Gesundheit der Prostata mit im Auge hat, sollten Walnüsse angehören", sagte Davis dazu. Diese Nüsse "sollten Teil jeder ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse sein", ergänzte er.
Der Prostataschutz von Walnüssen könnte in ihrer Fähigkeit liegen, einen als insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) bekannten Eiweißstoff abzubauen. Hohe Anteile dieses Proteins im Blut gelten als Fingerzeig auf ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko. Um die Wirkung der Nüsse zu sehen, bedienten sich die US-Forscher einer neuen Gen-Chip-Technologie, mit der sie genetische Veränderungen im Tumor und in der Leber der Tiere beobachten konnten. Dabei fanden sie, dass Walnüsse sowohl im Tumor als auch in der Leber positiv auf jene Gene einwirken, die das Wachstum von Krebs mit kontrollieren.