So bleibt Ihr Herz gesund

Wenn das Herz Alarm schlägt

09.09.2016

Welche Warnsignale Sie keinesfalls überhören sollten und wie Sie Ihr Herz gesund halten

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Mit rund 70 Schlägen pro Minute pumpt das Herz unermüdlich Blut durch unseren Körper, hält Organfunktionen aufrecht und uns somit am Leben. Hochgerechnet auf ein ganzes Leben, schlägt der faustgroße Hohlmuskel rund vier Milliarden Mal – ein wahres Hochleistungsorgan. Medizinische Fortschritte und verbesserte Hygienestandards lassen uns immer älter werden. Doch der Fortschritt unserer Gesellschaft hat auch seine Schattenseiten: Wir werden zunehmend träger. Der Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Stress sind hauptverantwortlich für Herzkrankheiten, die nach wie vor die Liste der Todesursachen anführen. Die Gesundheit des wichtigsten Organs sollte uns im wahrsten Sinne des Wortes „am Herzen liegen“. Wie Sie Ihre Pumpe langfristig gesund halten, verrät der Experte DDr. Manfred Wonisch!

Vorbeugung ist Herzenssache

„Einerseits begünstigen nicht beeinflussbare Faktoren die Entstehung von Herzkrankheiten. So treten Herzleiden meist erst im fortgeschrittenen Alter auf und eine geschlechtsspezifische Häufung bei Männern ist zu erkennen. Denn die Östrogene der Frau können nachweislich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen“, erklärt DDr. Wonisch, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Hartmannspital. „Andererseits können aber auch sehr wohl beeinflussbare Faktoren wie erhöhter Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes Typ 2, aber auch Übergewicht zur Entstehung von Herzkrankheiten beitragen.“ Übergewicht, erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck und Diabetes – alles Faktoren, die einander begünstigen und in weiterer Folge zu arteriosklerotischen Veränderungen in den Herzkranzgefäßen führen. Prävention ist der Schlüssel zu einem langfristig gesunden Herz: Bereits kleine Veränderungen im Lebensstil können Großes bewirken.

3 Säulen der Herzgesundheit

„Vorsorgeuntersuchungen sind in jedem Fall wichtig. Denn nur wer seine Risikofaktoren kennt, kann durch gezielt gesetzte Maßnahmen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gegensteuern“, rät der Experte zur regelmäßigen Checks beim Arzt. „In Sachen Ernährung ist es ratsam, sich an der fettarmen, ausgewogenen Kost der mediterranen Küche zu orientieren und so einen Anstieg des Cholesterins zu verhindern.“ Die Kombination mit ausreichend Bewegung, das heißt 30 aktive Minuten täglich – auch schnelle Spaziergänge helfen (!) –, bietet eine gute Präventionsgrundlage. „Ab 50 Jahren“, so der Mediziner, „ist zusätzliches Krafttraining zu empfehlen, um den Erhalt der Muskulatur zu gewährleisten. Außerdem hilft Sport Stress – Adrenalin und Nor­adrenalin – abzubauen.“ Diese Stresshormone waren in der Evolution von großer Relevanz und haben unser Überleben gesichert. Sie versetzten den Körper in Alarmbereitschaft – Angriff oder Flucht waren die Folge. Da diese Formen der körperlichen Betätigung heute wegfallen, ist Sport das ideale Stressventil.

Ab zum Arzt

Die ersten Anzeichen für Herzbeschwerden sind meist unspezifisch. „Wer sich müde, schlapp und ausgelaugt fühlt, sollte seinen Lebensstil überdenken. Treten zusätzlich Atemnot, Schmerzen in der Brust und geschwollene Beine auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.“

Zur Vollversion des Artikels