Wie wird Morbus Parkinson erkannt?
Diagnose Die Diagnose erfolgt meist anhand der typischen Symptome sowie neurologischer Untersuchungen. Durch Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) lassen sich andere Erkrankungen ausschließen. Bei Diagnoseschwierigkeiten kommen nuklearmedizinische Untersuchungen wie SPECT- oder PET-Untersuchungen zum Einsatz. Eine Reduktion der Dichte von Dopamintransportern (DAT) beziehungsweise ein Mangel an dopaminproduzierenden Zellen im Gehirn kann mittels DAT-SPECT-Untersuchung nachgewiesen werden.
Häufigste Medikamente
L-Dopa Levodopa, kurz L-Dopa, ist eine Vorstufe des Neurotransmitters Dopamin und wird im Körper durch das Enzym Dopa-Decarboxylase (DDC) in Dopamin umgewandelt. Um zu verhindern, dass der Umbau des L-Dopa bereits im Blut statt im Gehirn erfolgt, wird es immer in Kombination mit einem Dopa-Decarboxylase-Hemmer verabreicht. Eine eiweißreiche Nahrung kann die Aufnahme von L-Dopa verzögern, daher sollte es eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach der Mahlzeit eingenommen werden. In den ersten Erkrankungsjahren können mit L-Dopa in der Regel alle Hauptsymptome behandelt werden. Im fortgeschrittenen Stadium erfolgt die Zufuhr über eine Dauersonde (tragbare Pumpe), die für einen gleichmäßigen L-Dopa-Spiegel sorgt.
COMT-Hemmer, MAO-B-Hemmer hemmen den L-Dopa-Abbau im Blut und verringern die Wirkungsschwankungen beziehungsweise bremsen den Dopaminabbau im Gehirn.
Dopamin-Agonisten stimulieren die Dopamin-Rezeptoren im Gehirn, können oral, als kontinuierliche Pumpenapplikation oder als Hautpflaster verabreicht werden.
Chirurgische Therapie
Schrittmacher Im fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Krankheit verlieren die Medikamente meist ihre Wirkung. In diesen Fällen kommt die Behandlungsmethode der Tiefen Hirnstimulation zum Einsatz. Bei dem operativen Eingriff werden Elektroden in jene Hirnregion dauerhaft implantiert, die aufgrund des Dopaminmangels überaktiv sind. Mithilfe eines unter dem Schlüsselbein implantierten Stimulators werden diese Areale gezielt mit Stromimpulsen gereizt und gehemmt.
Nichtmedikamentöse Behandlung
Funktionserhalt Neben der medikamentösen Behandlung sind Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie wichtige Säulen der Parkinson-Therapie. In frühen, beziehungsweise mittleren Erkrankungsstadien stehen Erhalt und Förderung der körperlichen Aktivität, der Beweglichkeit und Geschicklichkeit im Vordergrund, später die Vermeidung von Stürzen oder Gelenksversteifungen. Psychologische Betreuung von Betroffenen und Angehörigen hilft bei der seelischen Bewältigung der Erkrankung.
Lebensstil
Selbsthilfe Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, sollten eine ausgewogene Mischkost zu sich nehmen. Bewegung und Sport kann der Verminderung des Botenstoffs Dopamin im Gehirn entgegenwirken, die Beweglichkeit der Muskeln länger erhalten und die Koordination verbessern. Bei Bewegungsstarre („Freezing“) können bestimmte optische, akustische, mentale oder durch Berührung erfolgte Reize helfen. Beispielsweise mit den Fingern schnippen, singen, sich berühren.