Unsere Haut – besser gesagt ihre Male, Flecken und Knötchen – sollten wir stets genau beobachten. Denn sie liefert uns gut sichtbare Warnsignale. Zumeist entwickelt sich Hautkrebs nämlich direkt vor unseren Augen. Je früher er erkannt wird, desto besser die Prognosen!
Die Zahl der Hautkrebsfälle steigt leider kontinuierlich. Ursache dafür sind meistens eine ungeschützte Sonnenexposition und dadurch entstandene Sonnenschäden. Die Haut merkt sich nämlich jeden noch so kleinen Sonnenbrand. Sie vergisst nie. Und mit jedem UV-Erythem – so der Fachbegriff – steigt die Hautkrebsgefahr.
Wer muss besonders aufpassen?
Jeder Mensch kann an Hautkrebs erkranken. Manche tragen jedoch ein höheres Risiko. V. a. Personen mit blasser Haut, rötlichen oder blonden Haaren, hellen Augen sowie vielen Sommersprossen und anderen Pigmentmalen zählen dazu. Das Risiko ist zudem bei Menschen erhöht, die häufiger und intensiver Sonnenstrahlung ausgesetzt waren (z. B. in der Kindheit) oder sind (z. B. Personen, die im Freien arbeiten). Menschen mit Hautkrebsfällen in der unmittelbaren Familie zählen ebenfalls zur Risikogruppe. Expert:innen raten bei erhöhtem Risiko zu regelmäßigen Untersuchungen bei der Hautärztin/dem -arzt mittels digitalem Auflichtmikroskop. Nicht-Risiko-Gruppen sollten mindestens einmal pro Jahr eine Hautarztpraxis für einen Kontrolltermin aufsuchen.
Je heller Haut und Augen sind, desto größer das Risiko, dass es – bei vermehrter Sonnenexposition – zu bösartigen Veränderungen kommt.
So werden Sie zum Hautprofi
Die Untersuchungen bei Hautärzt:innen sind unverzichtbar. Zusätzlich rät die Österreichische Krebshilfe zu regelmäßigen Selbst-Checks – mindestens zweimal im Jahr. Bei der Selbstuntersuchung sollte man auf verdächtige, sich verändernde Pigmentzellen (Muttermale) achten. In seltenen Fällen können diese Pigmentzellen nämlich bösartig werden und es bilden sich kleine Tumore, die harmlosen Muttermalen ähnlich sehen, aber sich früher oder später aggressiv verhalten. Am besten begutachtet man seine Haut in Ruhe auf Muttermale oder andere Veränderungen – vom Kopf bis zur Fußsohle. Vergessen Sie nicht auf Ohren, Kopfhaut, Genitalien oder Knie. Stellen am Rücken von einem lieben Mitmenschen kontrollieren lassen. Auffälligkeiten gilt es asap abzuklären.
Lernen Sie Ihre Haut gut kennen und beobachten Sie jede Veränderung. Weiters gilt: Regelmäßige Untersuchungen bei Hautärzt:innen sind ein Muss.
An diesen Warnzeichen erkennen Sie Hautkrebs
Verdächtige Muttermale – also Muttermale, die sich zum sogenannten malignen Melonom, dem schwarzen Hautkrebs, entwickeln – erkennt man daran, dass sich Farbe, Größe und Form verändert haben. Die Eselsbrücke für diese Veränderungen ist die ABCDE-Regel (siehe unten). Wichtig ist nicht nur, auf dunkle Pigmentierungen zu achten, sondern auch hellen Hautkrebs zu erkennen. Der weiße Hautkrebs – ebenfalls durch UV-Strahlung hervorgerufen – wird durch hautfarbene bis rötliche Knötchen (oft glänzend und nässend) sichtbar. Eine weitere helle Hautkrebsart ist das Plattenepithelkarzinom. Seine Vorstufe, die aktinische Keratose, zeigt sich in Form einer scharf begrenzten Rötung, die sich wie feines Sandpapier anfühlt. Auch in diesen beiden Fällen ist eine Früherkennung für die Heilung unerlässlich.
Selbst-Check: Die ABCDE-Regel
- Asymmetrie: Gesunde Muttermale sind rund und symmetrisch, Melanome wachsen hingegen stärker in eine Richtung und sind daher asymmetrisch.
- Begrenzung: Muttermale sind in der Randzone regelmäßig zur normalen Haut begrenzt. Melanome zeigen eine zackige und unregelmäßige Begrenzung zur Haut.
- Colorit (Farbe): Muttermale weisen einen einheitlichen hell- bis dunkelbraunen Farbton auf. Melanome sind durch verschiedene braune, schwarze, rötliche und graue Farbtöne gekennzeichnet.
- Durchmesser: Melanome wachsen im Laufe von Monaten und Jahren, Muttermale bleiben von der Größe her über viele Jahre gleich.
- Erweiterung: Melanome wachsen sehr schnell, Muttermale verändern ihre Größe nur langsam, wenn überhaupt.