US-Behörden warnen Schwangere wegen Zika-Gefahr vor Viertel in Miami
Nach mehreren Infektionen mit dem Zika-Virus haben die US-Behörden eine Reisewarnung für Teile der Millionenmetropole Miami herausgegeben. Die Warnung richte sich an schwangere Frauen, denen von einem Besuch in dem Restaurant- und Unterhaltungsviertel Wynwood nördlich des Stadtzentrums abgeraten werde, erklärte der Chef der Seuchenbekämpfungsbehörde CDCP, Tom Frieden, am Montag in Washington.
Bereits 14 Infektionen registriert
Schwangere Frauen, die seit Mitte Juni das Viertel besucht haben, sollten einen Arzt aufsuchen. In dem Stadtteil wurden bereits 14 Infektionen mit dem Zika-Virus registriert, das in der Regel durch Mücken übertragen wird. "In Miami haben unsere aggressiven Maßnahmen zur Moskitobekämpfung nicht in dem Maße gewirkt, wie wir uns das gewünscht hatten", räumte Behördenchef Frieden ein. Die Bewohner sollten deshalb Insektenschutzmittel auftragen und lange Kleidung tragen. Die betroffenen Frauen sollten beim Geschlechtsverkehr zudem Kondome verwenden, um eine Übertragung auf diesem Wege zu verhindern.
Besonders gefährlich für Schwangere
Die von Mücken und in seltenen Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheit ist in der Regel ungefährlich. Bei Schwangeren kann sie jedoch dazu führen, dass ihre Babys mit Mikrozephalie geboren werden. In diesem Fall haben die Kinder einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsverzögerungen führen kann. In Brasilien schnellte aufgrund der Zika-Infektionen die Abtreibungsrate in die Höhe. Ein Impfmittel gegen das Virus gibt es derzeit noch nicht.
Zika - Übertragung durch Mücken in den USA
Zuvor hatten sich Menschen in den USA nur bei Reisen in von Zika betroffene Regionen sowie beim Sex mit einem infizierten Partner angesteckt. Gesundheitsexperten hatten aber schon länger befürchtet, dass Mücken, die das Virus in sich tragen, die USA erreichen und seine Ausbreitung somit vergrößern könnten. Diese Befürchtung scheint nun in Miami eingetreten zu sein.