Mythen und Sagen ranken sich um den Vollmond. Was stimmt wirklich?
Wer Donnerstag Nacht in den Himmel schaute, konnte es vielleicht bemerken: Es herrschte eine partielle Mondfinsternis. Nur ein kleiner Teil des Mondes war dabei beschattet. Mondfinsternisse finden nur bei Vollmond statt. Um den Vollmond ranken sich viele Mythen und Sagen und es werden ihm viele Eigenschaften - negative, wie auch positive - zugeschrieben. Aber was macht der Mond mit uns?
Mehr Sex durch Vollmond? Gleich vorweg: Wissenschaftlich bewiesen sind keine dem Mond zugeschrebenen Fähigkeiten, aber widerlegt auch nicht. Bei Vollmond werden Menschen angeblich unruhiger, gewalttätiger, trinken mehr und schlafen schlechter. Allerdings soll auch die Liebeslust steigen und die Fruchbarkeit zunehmen. Ein anderes "Mondphänomen" ist laut Hebammen die Zunahme von Geburten.
Tierzüchtung nach dem Mondkalender Aber auch auf die Tiere sollen die unterschiedlichen Mondphasen Auswirkungen haben. Es gibt Bauern, die ihre Rinder und Pferde nach dem Mondkalender züchten, weil die Tiere zwei Tage vor Vollmond aufnahmebreiter für den Samen sein sollen. Sogar Häuser werden nach Mondregeln errichtet, dabei wird bevorzugt mit Mondholz gearbeitet. Dieses Holz wird im Dezember und Januar, wenn der Mond im Tierkreiszeichen Steinbock steht, gefällt.
Vollmond-Mythen: Was ist dran?1/8
1) Schlafstörungen bei Vollmond Der absolute Top-Mythos für die Vollmond-Zeit. Es treten vermehrt Schlafstörungen auf. Wahrscheinlich ist es nachts zu hell und Ihr Gehirn denkt, es sei noch nicht Schlafenszeit. Vielleicht liegt das aber auch einfach nur daran, dass Ihr Tag zu stressig war und das Gehirn nicht richtig abschalten kann. Oder es liegt wirklich am Vollmond...
2) Bei Vollmond steigt die Geburtenrate Eine der weit verbreiteten Mythen aller Zeiten. Bei Vollmond steigt die Geburtenrate! Wenn Sie also Nachwuchs planen, dann vertrauen Sie auf die Kraft des Vollmondes. Gerüchten liegt bekanntlich immer eine gewisse Wahrheit zugrunde...
3) Schlafwandler sind aktiv bei VollmondEin Mythos um den Vollmond besagt, die Vollmond-Phase erwecke alle Schlafwandler. Laut Statistiken ziehen Lichtquellen generell Schlafwandler an. Und mehr Mond bedeutet auch mehr Licht. Also am besten die Vorhänge zu und ab ins Bett.
4) Wölfe heulen den Vollmond anGenerell kann man sagen: Ja, das stimmt. Wölfe heulen den Vollmond an. Aber: Nachtaktive Tiere - somit auch Wölfe - jaulen immer im Dämmerlicht. Sie wollen so mit anderen kommunizieren. Die logische Konsequenz: Bei Vollmond ist es draußen heller, also sind die Wölfe aktiver.
5) Mondphasen und abnehmen hängen zusammenManche Frauen schwören auf die Mond-Diät. Dabei stellt man seine Essgewohnheiten nach dem Mond. Ist Vollmond, setzen kleine Sünden angeblich besonders schnell an. Einen Tag vor und während des Vollmonds sollte man nur wenig essen - Fettes und Süßes am besten gar nicht. Es wird auch empfohlen, den Vollmond-Tag als Fastentag zu nutzen. Der Speiseplan: rohes Obst, Gemüse und viel Flüssigkeit.
6) Der Mond wird mal mehr mal weniger von der Sonne beleuchtetDer Mond umrundet die Erde. Somit werden unterschiedlich große Teile seiner der Erde zugewandten Seite von der Sonne angeleuchtet. Steht der Mond der Sonne gegenüber (in der Fachsprache: Opposition), ist die erdzugewandte Seite vollständig beleuchtet. Das ist der Vollmond. Er erreicht gegen Mitternacht seinen höchsten Stand über dem Horizont (Fachsprache: Kulmination).
7) Anbau- und Erntezeitpunkte im GartenDer Mond soll über die Gravitationskraft, die auch die Gezeiten auslösen — den Rhythmus der Natur beeinflussen. Kein Wunder, dass die Mond-Mythen auch im Gartenbau kursieren. Das geht weit über astrologisch günstige Anbau- und Ernstzeitpunkte hinaus. So soll bei Vollmond geschlagenes Holz (sogenanntes Mondholz) eine besonders hohe Qualität aufweisen. Der wissenschaftliche Nachweis dafür steht aber aus.
8) Die Gewaltbereitschaft steigt bei VollmondKriminalexperten sagen: Nein, stimmt nicht. Aber es ist mit der Aggression wie mit den Schlaf. Der Mond liefert eine Begründung und schon muss der bequeme Mensch sich nicht mehr mit den wahren Ursachen der Impulsivität auseinandersetzen.
Geschäft mit dem Mond Mit dem Mond wird aber zunehmend auch viel Geschäft gemacht: Unzählige Mond-Ratgeber und Mondkalender geben Tipps, in welcher Phase des Mondes man am besten was machen soll. Ob man sich die Haare schneiden soll oder wann man am besten einen operativen Eingriff wagen soll. Lebensmittel und Produkte, die bei Vollmond hergestellt wurden, sollen besondere Eigenschaften besitzen. Käse, Bier, Brot und Quellwasser - produzierte, gebacken, gebraut oder abgefüllt bei Vollmond - finden sich zunehmen in den Regalen der heimischen Naturkostläden. Ob es wirkt oder nicht, das muss jeder für sich selbst rausfinden, denn eine wissenschaftliche Bestätigung gibt es nicht. Aber eines steht außer Frage: Der Vollmond ist ein toller Anblick.
Partielle Mondfinsternis
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Toller Anblick: Partielle Mondfinsternis über Österreich.
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Toller Anblick: Partielle Mondfinsternis über Österreich.
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Toller Anblick: Partielle Mondfinsternis über Österreich.
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Toller Anblick: Partielle Mondfinsternis über Österreich.
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Toller Anblick: Partielle Mondfinsternis über Österreich.