Private Krankenversicherung ab 1. Jänner teurer
10.12.2009Die private Krankenversicherung wird ab 1. Jänner 2010 teurer. Höhere Spitals- und Arztkosten sowie die steigende Zahl an Krankenhausaufenthalten verteuerten die Sonderklasse weiter, berichtete die Tageszeitung "Kurier". Die Erhöhungen fallen je nach Bundesland, Alter des Versicherten und Tarif unterschiedlich aus.
Die Wiener Städtische korrigiert die Prämien für ihre rund 300.000 Polizzen mit Sonderklasse-Aufenthalt im Durchschnitt um 2,5 Prozent nach oben. Neukunden müssen um 2 bis 4 Prozent mehr bezahlen als 2009. Wer bereits länger versichert ist, kann in Einzelfällen sogar um bis zu knapp 6 Prozent mehr berappen.
Bei der UNIQA, mit 48 Prozent Marktführer unter den heimischen Krankenversicherern, bezahlen Neukunden für Bundesländertarife um 1 bis 2 Prozent mehr, für österreichweit gültige Deckungen sind es 2 bis 3,5 Prozent. Bestehende Kunden können teilweise auch noch stärker zur Kasse gebeten werden, für den Großteil wird die Anpassung aber mit 3,9 Prozent begrenzt. Verträge nur für ambulante Behandlungen sowie Zahn-Tarife bleiben vorläufig unverändert.
Die Generali erhöht ebenfalls mit Jahresbeginn 2010. Das Gros der Polizzen wird um 1,2 bis 2,5 Prozent angepasst, in manchen Fallen aber auch höher.
Die Wiener Allianz wird mit Jahresbeginn für ihre rund 150.000 Krankenversicherten noch nicht erhöhen. Die letzte Prämienverteuerung erfolgte im März 2009 mit durchschnittlich 3 Prozent.
Die Prämienerhöhungen haben mehrere Gründe. Zum einen steigen laut Bericht alljährlich die Kosten im Gesundheitswesen - Krankenhauskosten und Arzthonorare. Zum anderen seien auch die "steigenden Häufigkeiten der Inanspruchnahme und die steigende Ausschöpfung von medizinischen Leistungen" dafür verantwortlich, so UNIQA-Sprecher Norbert Heller.
"Die Zahl der Spitalsaufenthalte pro Patient steigt kontinuierlich, vor allem in Wien", erklärte dazu Peter Kranz, Leiter der Krankenversicherung der Wiener Städtischen. Diese Entwicklung sei seit 1997 zu beobachten, als die Abrechnung der stationären Spitalskosten in Österreich auf das LKF-System (leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung) umgestellt wurde. Zwar sei dadurch die durchschnittliche Verweildauer im Spital gesunken, was allerdings durch die gestiegene Häufigkeit der Aufenthalte überkompensiert werde, argumentierte Kranz.
Derzeit gibt es in Österreich rund 2,826 Millionen Krankenversicherungsverträge. 1,426 Millionen Österreicher haben eine teilweise oder volle Kostenabdeckung für die Sonderklasse.