Exklusiv für MADONNA
Was sollte ich vor einer Brustvergrößerung wissen?
22.10.2010Beauty-Coach Prof. Hernuss berät Sie zum Thema Schönheit.
In der ästhetischen Chirurgie zählt die Brustvergrößerung zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen. Obwohl Eigenfett-Unterspritzungen im Kommen sind, ist das operative Einsetzen eines Implantats immer noch die am öftesten gewählte Methode. Informationen über die Brustvergrößerung sind heute zwar jederzeit über verschiedene Medien erhältlich, dennoch gibt es ganz spezielle Fragen, die Frauen vor diesem Eingriff bewegen. Wir ersuchten Herrn Prof. Hernuss, die wichtigsten davon zu beantworten.
Kann ein Brustimplantat ausrinnen?
Prof. Hernuss: „Moderne Implantate unterscheiden sich variantenreich in Größe, Form, Oberflächenbeschaffenheit und Füllmaterial. Sie bestehen zur Gänze aus technologisch weiterentwickeltem Silikon, das nicht mehr flüssig ist und somit auch nicht ausrinnen kann.“
Ist Silikon gesundheitsschädlich?
Prof. Hernuss: „Nein, dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass Silikon-Implantate weder krebserregend sind, noch rheumatische Erkrankungen auslösen können. Auch eine Schädigung der Muttermilch beim Stillen ist nicht nachgewiesen.“
Welche Implantatform soll man wählen?
Prof. Hernuss: „Diese Frage ist nur individuell nach einem ausführlichen Gespräch und nach einer genauen Untersuchung zu beantworten. Denn nicht jede Implantatform und auch nicht jede Brustgröße passt für jede Frau. Die gewünschte Brustgröße und –form muss mit den individuellen Gegebenheiten wie Größe der vorhandenen Brustdrüsen, allgemeiner Körperbau und Brustkorb sowie Dicke des Unterhautfettgewebes und bisherige Hautspannung sorgfältig in Einklang gebracht werden. Nur so erzielt man ein optimales und zufriedenstellendes Ergebnis. Generell empfehle ich, nur Implantate von höchster Qualität zu wählen. In letzter Zeit verwende ich auch gelegentlich ganz innovative Implantatformen, deren Größe auch noch nach der Operation durch zusätzliche Befüllung eines Reservoirs hinter dem Implanat mit physiologischer Kochsalzlösung verändert werden kann.“
Welche Untersuchungen sind vor Durchführung einer Brustvergrößerungsoperation erforderlich?
Prof. Hernuss: „Wie jede Operation erfordert auch die Brustvergrößerung eine Operationsfreigabe durch einen Facharzt für innere Medizin oder durch den Hausarzt. Es sollte auch eine Mammographie durchgeführt werden, um etwaige krankhafte Veränderungen vor der Operation auszuschließen.“
Kann eine Brustvergrößerung auch ambulant durchgeführt werden?
Prof. Hernuss: „Nur dann, wenn dafür die Technik der Eigenfett-Transplantation gewählt wird! Das Einsetzen von Silikon-Implantaten geschieht üblicherweise unter Vollnarkose, weswegen zumindest eine Nacht, manchmal auch zwei, in der Klinik verbracht werden müssen.“ Wenn die Operation in der Früh durchgeführt wird und alles in Ordnung ist, so kann bei einfachem Operationsverlauf auch eine tagesklinische Nachbetreuung erfolgen und die Patientin abends nach Hause gehen.“
Treten nach der Operation Schmerzen auf?
Prof. Hernuss: „Nach einer Brustvergrößerung kann es, je nach Größe und Plazierung des Implantats und je nach Schmerzempfindlichkeit der Patientin, zu einem Spannungsgefühl im Bereich der Brust kommen. Wird beispielsweise das Implantat unter dem Brustmuskel eingesetzt, kann vorübergehend auch ein stärkerer Schmerz auftreten. Diese Art von Beschwerden ist jedoch gut mit Schmerzmitteln beherrschbar.“
Führen Implantate zu Dehnungsstreifen auf den Brüsten?
Prof. Hernuss: „Das geschieht sehr, sehr selten und wenn dann vor allem,, wenn ein zu großes Implantat gewählt wird, das die Haut übermäßig dehnt. Daher ist es ja so wichtig, das Implantat und die Operationstechnik sehr sorgfältig mit dem Körperbau und der Hautbeschaffenheit in Einklang zu bringen. In der Privatklinik Wien-Währing nehmen wir es da sehr genau und raten in solchen Fällen zu einer kleineren Implantatgröße.“
Sieht die Brust danach natürlich aus und bewegt sie sich natürlich?
Prof. Hernuss: „Auch das hängt wieder von den individuellen Voraussetzungen ab, aber auch von Größe und Typus des Implantats und auch davon, ob das Implantat vor oder hinter den Brustmuskel gelegt wird. Weiche Brustimplantate, welche von den meisten Frauen getragen werden können, wirken im Allgemeinen sehr natürlich und attraktiv und bewegen sich sozusagen mit dem Körper mit. Bei sehr schlanken Frauen, die ein besonders großes Implantat wünschen, kann das Ergebnis, bei aller Schönheit, doch ein wenig unnatürlich wirken.“