Roche wehrt sich gegen Schadenersatzklage

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Der Pharmakonzern Roche will nicht an einer Darmerkrankung eines Patienten in den USA schuld sein und zieht ein entsprechendes Gerichtsurteil weiter an die nächste Instanz. "Wir werden Berufung einlegen", sagte eine Roche-Sprecherin auf Anfrage.

Sie bestätigte damit Medienberichte, wonach ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat New Jersey den Konzern zur Schadenersatz-Zahlung von 25 Mio. Dollar (18,2 Mio. Euro) verurteilt hat. Kläger war demnach ein 38-Jähriger, der durch die Einnahme des Akne-Medikaments "Accutan" (auch als "Roaccutan" bekannt) nun an chronischen Darmentzündungen leiden soll.

"Wir haben korrekt und richtig über die Nebenwirkungen des Medikaments informiert", sagte die Sprecherin. Zudem stamme die "Inflammatory bowel disease" (chronisch entzündliche Darmerkrankung) des Patienten nicht von "Accutan".

Nebenwirkungen unstrittig

Dass Accutan Organschäden verursachen kann, ist unstrittig. Der Kläger argumentierte indes, der Pharmakonzern habe darüber in seiner Jugend nicht ausreichend informiert.

Roche ist in den USA schon mehrfach zu Schadenersatzzahlungen an frühere Accutan-Nutzer verurteilt worden, im Juni 2009 stoppte der Konzern den Verkauf des Produkts in den Vereinigten Staaten. In Europa wird das Medikament unter dem Namen Roaccutan aber weiter vertrieben. Es wird nur bei sehr schwerer Akne verschrieben.

Die Liste der nach Herstellerangaben möglichen Nebenwirkungen reicht von Kopfschmerzen über eine Schädigung der inneren Organe bis hin zu Depressionen. Überdies dürfen Frauen, die das Medikament einnehmen, keinesfalls schwanger werden, da Roaccutan zu Missbildungen bei Ungeborenen führen kann.

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