Abnehmen in Rekordzeit

Schnelldiäten im "Konsument-Test"

03.01.2014

Durchgefallen! Nur ein Konzept von fünf erreichte die Note 2.

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Alle Jahre wieder nehmen sich die Österreicher vor, im neuen Jahr abzunehmen; und alle Jahre wieder nimmt das Verbrauchermagazin "Konsument" die neuesten Diäten unter die Lupe. In diesem Jahr wurden vier Schnelldiäten getestet, um herauszufinden, ob Abnehmen in Rekordzeit überhaupt möglich ist.

Unter die Lupe genommen

Selbstlos stellten sich die Tester in den Dienst der guten Sache. Mittels Selbstversuch wurde ermittelt, ob die Abnehmprogramme "24 Stunden Diät", "Die Steinzeitdiät", "2 Tage Diät sind genug", "Jede Frau kann schlanker werden" und "Die 17 Tage-Diät" funktionieren. Fazit: Nur ein Programm - die "24 Stunden Diät" von Achim Sam, der damit selbst erfolgreich abgenommen hat - hat gute Testergebnisse (Note 2) erhalten.

Wer jedoch mit dieser Methode abspecken will, braucht Durchhaltevermögen, stellten die Testpersonen - zwei Frauen und ein Mann - nach 24 Stunden erschöpft fest. Das Sportprogramm ist hart. Die erlaubten Essensportionen während des Trainings sind winzig; davon wird sicher niemand satt. Kohlenhydrate sind tabu. Der rasche Gewichtsverlust motiviert zum Weitermachen, so die Tester. 900 Gramm Fett weniger, lautete die Bilanz für die beiden Damen. Bei ihrem männlichen Kollegen waren es gleich 1,4 kg Speck weniger.

Jo-Jo-Effekt
Doch leider blieb das Resultat nicht so schön, denn sechs Tage später zeigte sich bei einer neuerlichen Überprüfung, dass 400 Gramm Fett mehr als vor der Diät für den Mann und 300 Gramm mehr Speck für eine der beiden Frauen da waren. Lediglich eine Testperson konnte sich noch immer über 200 Gramm Fett weniger freuen.

Steinzeitdiät
Paleo-Experte Arthur de Vany propagiert wiederum seine "Steinzeitdiät". Sein Konzept basiert auf viel Eiweiß und wenig Kohlenhydraten. Genau genommen soll nur verspeist werden, was man selbst - oder ein anderer - pflücken, fangen und töten kann. Der Speiseplan besteht zu je einem Drittel aus rohem Obst und Gemüse, gekochtem Gemüse sowie Fleisch oder Fisch. Und genau das kritisieren die Tester: "Selbst wenn wir wollten, könnten wir uns 200.000 Jahre später nicht genauso wie unsere Vorfahren ernähren." Die Ernährungsform enthalte zu wenig Kohlenhydrate und Ballaststoffe und erreicht damit nur Note 5.

2 Tage hungern
"2 Tage Diät sind genug" ist von Michael Despeghel, einem Mediziner und Sportwissenschafter, entwickelt worden. Sein Abnehmkonzept ist einfach: An zwei Tagen wird Diät gehalten. Die restlichen fünf Tage der Woche darf man essen, was man möchte. Doch ohne Verzicht geht auch hier nichts. Nur wenn man sich den Großteil der Woche ausgewogen ernährt, also viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und fettarme Lebensmittel isst, werden die Kilos purzeln. Gefragt ist auch Durchhaltevermögen, denn zwei Fasttage pro Woche, an denen nur ganz wenig Essen auf den Tisch kommt, schafft nicht jeder. Die Tester gaben die Note 3.

Kompliziert
"Jede Frau kann schlanker werden" von Ernährungswissenschafterin Alexa Iwan, die durch die RTL-Sendung "Alexa, ich kämpfe gegen Ihre Kilos" bekannt wurde, hat ebenfalls nur die Note 3 bekommen. Nach ihrem Konzept wird nicht gehungert und es werden auch keine Kalorien gezählt. Stattdessen erfolgt eine Einteilung der Lebensmittel nach dem Ampelprinzip: Grün sind alle Lebensmittel, die vom Baum, vom Strauch oder vom Acker kommen. Gelb sind tierische Lebensmittel wie z.B. Fleisch. Rot sind alle verarbeiteten Produkte und Zucker. Die Tester werteten die propagierte Mischkost als positiv, doch sei das Sportprogramm eher schlecht.

Durchgefallen
Schlecht - nämlich mit der Note 5 - wurde auch "Die 17 Tage-Diät" des Mediziners Mike Moreno bewertet. In den USA ist sein Programm ein Bestseller. Sein Konzept unterteilt sich in vier Phasen. Die ersten drei (viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate) dauern jeweils 17 Tage, Phase 4 ein Leben lang. Sport spielt keine Rolle. "Die Anzahl der Regeln, die bei dieser Diät eingehalten werden müssen, ist fast nicht zu überblicken. Vor allem in Phase 1 ist der Speiseplan durch die starke Einschränkung bei den Kohlenhydraten sehr unausgewogen, die Nährstoffverteilung ungünstig", ist die Meinung der Tester.


 

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