Schwere Kopfverletzungen durch Skihelme rückläufig

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Der Beginn des Skiwinters ist auch Start der Hochsaison in den unfallchirurgischen Abteilungen von Spitälern. Knie- und Schulterverletzungen sind die häufigsten Folgen von Pistenunfällen, schwerwiegender sind jedoch Kopfverletzungen. Im Krankenhaus Schwarzach im Salzburger Pongau ist deren Zahl vor allem bei Kindern glücklicherweise rückläufig, denn immer mehr Kids tragen einen Helm. Aber die Zahl der Skiunfallpatienten sei weiter hoch, teilte das Krankenhaus Schwarzach am Dienstag in einer Ausendung mit.

"Die Gesamtzahl der Ski- und Snowboardunfälle ist in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen", berichtete Primar Franklin Genelin, Leiter der Unfallabteilung. "Allein im letzten Winter hatten wir über 4.600 Unfallpatienten zu versorgen. Grund sind meist Selbstüberschätzung und zu schnelles Fahren. Bei den schweren Schädelhirntraumata können wir jedoch einen deutlichen Rückgang feststellen. Sturzhelme sind immer mehr verbreitet."

Dies betreffe vor allem Kinder unter 16 Jahren. Sie machen rund ein Drittel der Skiunfallpatienten im Krankenhaus Schwarzach aus, in der vergangenen Saison erlitten nur mehr 29 Prozent von ihnen eine Kopfverletzung. "Diese sind aber meist nur leichteren Grades, fast alle Kinder tragen heute einen schützenden Helm", sagte Genelin. Der Primar ist gegen eine Helmpflicht, aber er empfiehlt das Tragen auf jeden Fall. Auch bei Erwachsenen sei die Zahl der Kopfverletzungen inzwischen rückläufig, im vergangenen Winter lag diese bei nur zehn Prozent der Skiunfallpatienten.

Auch der Fachverband der österreichischen Seilbahnen spricht sich gegen eine Helmpflicht aus. "Die Einführung einer gesetzlichen Helmpflicht ist aus unserer Sicht zu wenig nachhaltig und eher kontraproduktiv für die Bewusstseinsbildung", meinte Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes. "Der Helm ist ein wichtiger Schutz und wesentlicher Teil für die Sicherheit. Grundsätzlich gilt es aber durch Bewusstseinsbildung mehr Wissen darüber zu erzielen, wie man sich auf der Piste richtig verhält, sein Können richtig einschätzt und die gesamte Ausrüstung ordnungsgemäß wartet." Die gemeinsamen Projekte des Fachverbandes mit der ARGE "safer snow - more fun" in den vergangenen Jahren hätten mitunter dazu beigetragen, dass eine sehr hohe freiwillige Tragefrequenz erreicht wurde.

Den Wintersportlern empfiehlt Genelin gute Vorbereitung, kritische Selbsteinschätzung und bei Müdigkeit mehr Pausen einzulegen. Generell gehörte Skifahren nicht zu den gefährlichsten Sportarten: Laut Statistik der Gasteiner Bergbahnen kommt nur ein gemeldeter Unfall pro 15.000 Abfahrten vor. Vergleichsweise höher ist das allgemeine Verletzungsrisiko beim Radfahren, Fußballspielen und Reiten.

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