Skifahren optimales Training für Menschen ab 50
18.01.2010Skifahren kann für Menschen ab 50 ein optimales Fitness-Training sein, wenn es richtig betrieben wird. Das ergab eine Studie der Universität Salzburg, die Erich Müller, der Leiter des Fachbereichs Sport- und Bewegungswissenschaft, diese Woche im Pinzgau präsentiert hat. Abhängig vom Fahrstil, der Geschwindigkeit, der Kondition und der Piste werde das Herz-Kreislauf-System trainiert, der Fettstoffwechsel angekurbelt und die Koordination gefördert. Außerdem tut man der Psyche etwas Gutes.
Fährt man auf flachen Pisten, so trainiert man die Ausdauer und verbrennt in erster Linie Fett. Auf steilen Pisten hingegen steigt die Anstrengung und die Kraft wird trainiert. Legt man während dieser Fahrten mehrere Pausen ein, so gleicht dies einem Intervalltraining, welches das Schlagvolumen des Herzens positiv fördert. "Gegen Osteoporose ist eine intensive Kraftbeanspruchung beispielsweise sehr gut", so Müller. Durch Ausdauertraining kann zudem der Blutdruck gesenkt werden, was wiederum das Sterblichkeitsrisiko immens senkt.
Wer nun vermutet, dass viele Pausen und das Liftfahren kontraproduktiv sind, der irrt: "Auch während der Pausen ist die Herzfrequenz relativ hoch, so befindet man sich in Summe mindestens 60 Minuten während eines Skitages in der optimalen Herzfrequenz", konstatierte der Studienleiter.
Der Pistenspaß auf zwei Brettln fördert jedoch nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern bereitet auch viel Freude, wie die Studienergebnisse zeigen. Mehr als 70 Prozent der knapp 400 Befragten fahren unter anderem wegen des Naturerlebnisses und des Bewegungsgefühls Ski. Dabei die Idealfigur zu erreichen, spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. "Unruhig, gereizt, niedergeschlagen oder erschöpft war während des Skitages kaum einer der Probanden", bestätigte der Studienleiter. "Zudem überstieg die Belastung während der dreieinhalb Stunden bei niemandem den etwas anstrengenden Bereich." Durch die körperliche Beanspruchung schüttet der Körper eigene Opiate, also Glückshormone aus, wodurch wiederum das Auftreten von Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen deutlich reduziert werden kann.
Das Forschungsprojekt ergab zudem, dass die Beschwerden, die viele Menschen im Alltag hatten, während dem Skifahren signifikant zurückgingen. Nur 15 Prozent der Befragten klagten über Beschwerden während des Sports. Da die Verletzungsgefahr beim Skifahren im Vergleich zu anderen Sportarten nicht unterschätzt werden darf, sind Aufwärmübungen vor allem für die Schultern, Knie und die Hüfte aber trotzdem unerlässlich.