Viel Fisch und Gemüse
So gesund ist die mediterrane Küche
05.04.2013
Studie zeigt: Mediterrane Ernährung senkt Herz-Risiko um 30 Prozent.
Personen, die ein hohes Risiko für akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.) haben, können die Gefährdung durch eine längerfristig eingehaltene mediterrane Ernährung um rund 30 Prozent senken. Das ist das Ergebnis einer großen Studie mit 7.447 Probanden und einem Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 4,8 Jahren, die von spanischen Wissenschaftern am Donnerstag in der angesehensten Medizin-Fachzeitschrift (New England Journal of Medicine) publiziert worden ist.
Die Untersuchung
Ramon Estruch und die Co-Autoren hatten in der von einem staatlichen spanischen Forschungsfonds (Gesundheitsinstitut Carlos III) finanzierten Untersuchung. 7.447 Probanden im Alter zwischen 55 und 80 Jahren wurden aufgenommen. 57 Prozent waren Frauen. Sie durften noch keine diagnostizierbare Herz-Kreislauf-Erkrankung aufweisen, mussten aber Hochrisiko-Personen sein. Es handelte sich entweder um Typ-2-Diabetiker oder um Probanden, die mindestens drei Gefährdungsaktoren aufwiesen (Rauchen, Bluthochdruck, erhöhtes "böses" LDL-Cholesterin, geringes "gutes" HDL-Cholesterin, Übergewicht oder Fettsucht sowie Herz-Kreislauf-Todesfälle bei Blutsverwandten im frühen Alter).
Viel Gemüse, wenig Fleisch
In drei Gruppen ernährten sich die Testpersonen entweder ganz "normal" weiter (Kontrollpersonen) oder wurden dazu gebracht, zwei verschiedene Varianten einer südländischen Ernährung zu sich zu nehmen: viel Gemüse, moderat Fisch und Hühnerfleisch, viel Obst, weitgehender Verzicht auf Milch und Milchprodukte sowie auf rotes Fleisch. Bei der mediterranen Diät gab es eine Gruppe mit besonders viel nativem, kalt gepresstem Olivenöl, in der zweiten "Kohorte" gab es dafür zusätzlich viele Nüsse. Die drei Gruppen waren etwa gleich groß.
Fazit: Nach durchschnittlich 4,8 Jahren Beobachtungszeit wurde die Studie nach einer Zwischenauswertung wegen erreichter signifikanter Ergebnisse gestoppt: Insgesamt war es zu 288 Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gekommen. In der "Olivenöl"-Gruppe gab es im Vergleich mit den Personen, die keine solche Diät einhielten (109 akute Erkrankungen), um 30 Prozent weniger solcher "Ereignisse" (96 Fälle), in der "Nuss"-Gruppe waren es um 28 Prozent (83 Zwischenfälle) weniger. Mit jeweils einem Minus von etwa 30 Prozent war dieser Effekt im Vergleich zu der Kontrollgruppe jeweils statistisch signifikant.
Die Wissenschafter: "Bei Personen mit einem hohen Herz-Kreislauf-Risiko verringert eine mediterrane Diät mit nativem Olivenöl oder mehr Nüssen die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Zwischenfällen."