Glücklich sein
So werden Sie reich an Wohlbefinden
01.04.2011
Was ist Luxus? Warum ein Kuss mehr wert ist als teure Markenjeans.
Die aktuellen Designer-Heels, die schicke Kochinsel oder das Cabrio mit weißen Ledersitzen – was ist Luxus für Sie?
Was zufrieden macht
Die wenigsten denken bei der Beantwortung dieser Frage an „Gesundheit“. Doch geht es nach dem Allgemeinmediziner und Buchautor Alex Witasek, steigern langfristig keine teuren Wertgegenstände unser Wohlbefinden, sondern vielmehr Glücksmomente wie ein Glas Rotwein bei Sonnenuntergang oder die erfolgreiche Besteigung eines Berggipfels: „Diese Erinnerungen nimmt uns niemand weg“, sagt Mediziner Witasek. Erster Schritt zu mehr Zufriedenheit sei daher die Erkenntnis, dass „Erleben und Sein wertvoller sind als Besitz“, so der Arzt und Coach für Gesundheitsvorsorge.
Tag der Gesundheit
Für ihn ist „Gesundheit“ der größte Luxus. Und in seinem aktuellen Ratgeber Der neue Reichtum Gesundheit (erschienen im Orac Verlag um 19,90 Euro) verrät Witasek, wie man zu mehr Leistungssteigerung und Wohlbefinden im Alltag kommen kann. Aus konkretem Anlass – am 7. April erinnert die WHO (Weltgesundheitsorganisation) an den Weltgesundheitstag – zeigen wir, wie auch Sie mit einfachen Methoden die Weichen zu einem gesünderen Leben stellen können:
Gesünder essen und dabei schön schlank bleiben
Falsches Essen führt – vor allem in Kombination mit zu wenig Bewegung – bei immer mehr Menschen zu einer Einschränkung ihrer Lebensqualität. Der erste Schritt zu einem gesünderen Ernährungsverhalten lautet: Essen Sie nur in entspanntem Zustand. Mediziner Witasek: „Unter Stress schlingen wir die Mahlzeiten hinunter und merken gar nicht, dass wir schon satt sind.“ Außerdem arbeiten unter Stress die Verdauungsdrüsen weniger und die Darmbewegung wird reduziert. „Dadurch kommt es zu Völlegefühl, Blähungen, Müdigkeit bis hin zu echten Magenschmerzen“, warnt der Experte. Essenszeit sollte wie ein kurzer Urlaub sein. Hilfreich sei eine alte Klosterregel: Vor dem gemeinsamen Mahl wird gesungen (Musik fördert das Abschalten, wenn wir unter Belastung stehen!) und während des Essens wird geschwiegen. In jedem Fall sollten Sie während der Mahlzeiten keine Zeitung lesen, keine Nachrichten ansehen und keine aggressiven Diskussionen führen. Hören Sie leise, schöne Musik und kosten Sie den Geschmack des guten Essens aus!
Wein oder lieber Wasser zum Essen trinken?
Wasser ist gesund. „Aber zum Essen passt Wein oder Bier besser“, plädiert Alex Witasek für maßvollen Umgang mit Alkohol. Besonders gesund ist ein Glas Rotwein. Trinken wir aber Wasser zum Essen, werden die Verdauungssäfte verdünnt und wirken nicht mehr so gut. Witasek: „Alkoholische Getränke sind diesbezüglich verträglicher, da sie den Verdünnungseffekt dadurch kompensieren, dass sie die Magen- und Verdauungssaftproduktion verstärken.“ Er rät, den Durst nicht während des Essens, sondern bereits eine halbe Stunde davor mit Wasser zu stillen. Weiterer Vorteil: Der Hunger hält sich so in Grenzen und das Sättigungsgefühl tritt schon wesentlich früher ein.
Dem Bauch etwas Gutes tun: Der Dunstwickel
Ist unser Verdauungsapparat bereits in Mitleidenschaft gezogen, aber der Arzt findet nichts Verdächtiges (was sehr oft so ist), schwören F.X.-Mayr-Ärzte auf einen Dunstwickel. Den können Sie auch ganz einfach selbst zu Hause anwenden: Nach einer leichten Mahlzeit eine Wärmeflasche mit heißem Wasser füllen, ein feuchtes Tuch darüber wicklen und auf den Bauch legen. Mit einem trockenen Handtuch abdecken. In eine warme Decke kuscheln und etwa 20 Minuten entspannen.
Boxenstopp im Stress:
Erholsamer Schlaf
Gesunder Schlaf ist genauso wichtig wie bewusstes Leben. So fördern Sie die Regeneration über Nacht: Tanken Sie tagsüber genügend Sonnenlicht, um die Produktion des Schlafhormons Melatonin anzukurbeln. Bei nächtlichen Muskelschmerzen über den tag verteilt 300 bis 400 mg Magnesium einnehmen. Trinken Sie abends beruhigende Tees wie Melisse oder Hopfen und gehen Sie vor Mitternacht zu Bett. Wenn Sie Angst haben, etwas zu versäumen, stehen Sie dafür einfach früher auf.
So werden Sie reich an Wohlbefinden
1 Richtig essen
Mediziner Witasek empfiehlt: Essen Sie bewusst langsam, nur in entspanntem Zustand und kauen Sie jeden Bissen gut. Außerdem sollten Sie nicht zum
Essen Wasser trinken (die Verdauungssäfte werden dadurch verdünnt und wirken nicht mehr so gut), sondern besser zwischen den Mahlzeiten. Gemüse sollte bei jeder Mahlzeit die dominante Beilage sein. Was Sie am besten zu welchem Zeitpunkt essen, verrät der Info-Kasten auf Seite 65.
2 Schlank mit Sport
Weniger Fettpölster, stärkeres Herz, mehr Kreativität: Wer sich bewegt, profitiert enorm. Das muss kein Leistungssport sein: Schon eine halbe Stunde flottes Spazierengehen, Radfahren oder Tanzen pro Tag hilft uns, fitter zu bleiben. Die effizienteste und gesündeste Ausdauersportart ist Power Walking: Der Stockeinsatz schont die Gelenke und 75 Prozent aller Muskeln lernen, Fett zu verbrennen.
3 Aufrechte Haltung
Gehen Sie möglichst aufrecht. Grund: Der Körper gibt dem Gehirn den Auftrag, sich seiner Haltung anzupassen. Wer den Kopf hängen lässt und den Rumpf krümmt, kann sogar depressiv werden. Wirkt aber auch umgekehrt: Also, Kopf hoch!
4 Entschleunigen
In entspanntem Zustand sind wir offen für Gutes, Wertvolles und Schönes. Bei negativem Stress jedoch verlieren wir diese Fähigkeit.
Dr. Witasek empfiehlt daher in Stresssituationen die „Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson“. Das Prinzip: Nacheinander sämtliche Muskeln (Fäuste, Arme, Schultern, Zehen, Gesicht) fest anspannen und dann wieder loslassen. Regeneration im Schnellverfahren, in nahezu allen Lebenslagen anwendbar!
5 Der tägliche Urlaub
Je stressiger das Tagesgeschehen ist, so Mediziner Witasek, desto notwendiger und leistungsunterstützender sind Gedankenpausen zum Durchbrechen der Routine. Beamen Sie sich in Gedanken an einen Sandstrand, auf eine Segeljacht oder an einen Berggipfel. Auch ein paar tatsächliche Takte am Klavier oder ein paar Pinselstriche mischen die Hirnaktivitäten durcheinander und setzen wieder neue Kräfte frei.