Dr. Martin Gruber, Facharzt für Orthopädie, antwortet.
Frage: Ich habe einen Hexenschuss und kann mich kaum bewegen. Was hilft am schnellsten?
Antwort: Ein „ Hexenschuss “ zählt zu den unspezifischen Kreuzschmerzen. Das heißt, es ist keine eindeutige Ursache feststellbar und es liegt in 80 % der Fälle kein struktureller Schaden (an Wirbelgelenken, Bandscheiben) vor. Erste Maßnahme ist nun, sich Schmerzlinderung zu verschaffen. Am besten durch Lagerung in einer schmerzfreien oder zumindest schmerzarmen Position: Durch Stufenlagerung (Rückenlage und Beine im 90-Grad-Winkel hochlegen) oder Seitenlage mit angewinkelten Beinen. So erfolgt eine Entwölbung der Wirbelsäulenkrümmung und eine Entspannung der Nerven und Muskeln. Welche Art der Lagerung geeignet ist, muss jeder Patient für sich entscheiden. Die größte Belastung für die Wirbelsäule erfolgt im Sitzen! Versuchen Sie daher zu gehen oder nehmen Sie, wenn die Schmerzen zu stark sind, eine liegende Position ein. Wärmetherapien oder heiße Duschen können auch zu einer Linderung beitragen. Einigen Patienten hilft eher ein Kältereiz, um den Schmerzkreislauf zu durchbrechen. Beim Auftragen von schmerzlindernden Salben sollten Allergien beachtet werden, auch bei der Einnahme von schmerzstillenden Medikamenten. Leichte Mobilisierung und Entspannungsübungen durch Dehnen sowie Behandlungen beim Physiotherapeuten oder Osteopaten helfen, die durch den Schmerz verkrampften Muskeln wieder zu lösen. Zeigt sich keine Besserung oder strahlt der Schmerz aus, ist ein Arztbesuch notwendig.
Dr. Martin Gruber, Facharzt für Orthopädie, Leiter des MZA www.mza.at