Experten verraten, wie Sie im Herbst von grippalen Infekten verschont bleiben.
Hatschi! Husten, Schnupfen und Fieber zählen zu den unangenehmen Begleiterscheinungen der kalten Jahreszeit. Die Ursache dafür sind zumeist grippale Infekte.
Immun-Tipps
Und obwohl wir auf den Mond fliegen können und Mittel zur Malaria-Prophylaxe haben – gegen banale Schnupfenviren wurde noch kein Impfstoff erfunden. Nicht einmal die von Ärzten empfohlene Grippeschutzimpfung schützt davor.
Dennoch können Sie selbst einiges tun, um ohne Grippe oder Erkältung durch die Wintersaison zu kommen: „Wenn der Winter anklopft, ist es Zeit, sich abzuhärten“, erklärt die Grazer Gesundheitsexpertin und Darmspezialistin Anita Frauwallner. Spaziergänge im Freien (bei Regen mit entsprechender Kleidung) oder Wechselduschen sollten nun an der Tagesordnung stehen.
Fit-Food
Mit saisonalem Obst und Gemüse decken Sie Ihren Gehalt an Vitalstoffen, die für ein intaktes Immunsystem unerlässlich sind, größtenteils ab. „Wer sich jedoch unausgewogen ernährt oder erhöhtem Stress ausgesetzt ist, hat erhöhten Bedarf an spezifischen Mikronährstoffen“, informiert Expertin Frauwallner. In diesem Fall rät sie zu Nahrungsergänzungsmitteln in ausreichend hoher Dosierung, die neben antioxidativen Vitaminen auch Zink enthalten (wie etwa „MucoZink®“, erhältlich in Apotheken).
Starke Mitte
Eine besondere Rolle für das Abwehrsystem spielt unser Darm: Bis zu 80 Prozent aller Immunzellen befinden sich dort. „Ist der Darm geschwächt, verliert das gesamte Immunsystem an Stärke“, weiß die Gesundheits-Expertin. Stärken können Sie Ihre Darmflora mit probiotischen Joghurts oder Sauerkraut. Ist der Darm jedoch bereits geschädigt, sollte man ihn mit Probiotika aus der Apotheke sanieren.
Auch die TCM (Traditionelle China-Medizin) weiß um die Kraft einer starken Mitte für das Immunsystem. China-Ärzte empfehlen daher warme Mahlzeiten (schon zum Frühstück) sowie Kleidung, die den Bauch bedeckt. Ist der Darm warm, wird er besser durchblutet und die Abwehrzellen können besser zirkulieren.
Hier sind die größten Mythen rund um Erkältungen:
Das sind die größten Erkältungsmythen:
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Mythos 1: Kälte verursacht Erkältungen
Falsch! Eine Erkältung entsteht durch eine Infektion der Schleimhäute der Nase, Mundhöhle und Lunge durch Viren. Wer ein schwaches Immunsystem hat und Kälte ausgesetzt ist, erkrankt wahrscheinlicher als einer Erkältung, da kalte Temperaturen das Immunsystem zusätzlich schwächen.
Mythos 2: Erkältung durch kalte Füße
Falsch! Man hört’s oft, stimmt aber nur indirekt: Kalte Füße sollen eine Erkältung auslösen. In Wahrheit sind kalte Füße das erste Anzeichen für eine anstehende Erkältung, die Füße werden durch die Infektion weniger durchblutet.
Mythos 3: Grippe und grippaler Effekt sind dasselbe
Falsch! Beide Krankheiten haben ähnliche Symptome. Grippaler Effekt ist eine Erkältung, Grippe ist Influenza, gegen die man sich impfen lassen kann. Durch die „echte Grippe“ leidet das Immunsystem noch mehr, für ältere Menschen oder Vorerkrankte kann sie unbehandelt sogar tödlich sein.
Mythos 4: Eine Grippeimpfung schützt auch vor Erkältungen
Falsch! Die Grippe wird durch unterschiedliche Erreger ausgelöst, eine jährliche Impfung ist notwendig, da sich die Erreger verändern. Grippeimpfung schützt nicht vor einer Erkältung!
Mythos 5: Wer Stress hat, wird krank
Stimmt! Stress lähmt über Stresshormone wie Kortisol das Immunsystem, das dann Infekte nicht auf Höchstleistung bekämpft. So wird der Körper anfälliger für Viren und Bakterien.
Mythos 6: Vitamin C schützt vor Erkältungen
Falsch! Inzwischen wurde in vielen Studien der geringe Effekt von Vitamin C auf grippale Infekte widerlegt. Eine Unterversorgung an Vitamin C schwächt aber das Immunsystem auf jeden Fall. Wer sich gesund ernährt, braucht keine zusätzliche Vitaminzufuhr!
Mythos 7: Nicht in die Hand niesen
Richtig! Krankheitsüberträger Nummer 1 sind unsere Hände, wir greifen überall hin, in der U-Bahn oder auf die Computertastatur. Andere Möglichkeiten: Ellenbeuge oder ins Taschentuch niesen.
Mythos 8: Küssen verboten
Stimmt! Durch Rumschmusen werden Viren übertragen, das Ansteckungsrisiko ist sehr hoch!
Mythos 9: Antibiotika helfen bei Erkältungen
Falsch! Mit Antibiotika lassen nur Bakterien abtöten. Gegen Viren, die Erkältungen fast immer auslösen, sind sie machtlos.
Mythos 10: Kein Sport bei Erkältung!
Richtig! Sport belastet das Herz-Kreislaufsystem zusätzlich. Sie müssen aber nicht gänzlich auf Bewegung verzichten: Gemütliche Spaziergänge in der Frischluft können sich ber positiv auswirken.
Mythos 11: Saunagänge gegen Erkältungen
Falsch! Ähnlich wie beim Sport: Die hohe Temperatur sind sehr belastend für den Körper. Zur Steigerung der Immunabwehr – vorausgesetzt Sie sind gesund – lohnen sich Saunagänge aber sehr wohl.
Mythos 12: Heiße Milch mit Honig hilft bei Halsschmerzen
Stimmt! Heiße Milch hat ähnliche Wirkung wie Tee und kann Symptome im Rachen lindern. Das alte Hausmittel Honig ein anerkannter Bakterienkiller – seine entzündungshemmende Wirkung wirkt heilend. Tipp: Rühren Sie Honig erst am Ende in die warme Milch ein!
Mythos 13: Nase aufziehen ist besser als schnäuzen
Stimmt! Ist zwar widerlich, aber gesünder als Schnäuzen, denn da entsteht ein hoher Druck im Rachenraum, durch den Krankheitserreger in die Nasen-Nebenhöhlen entwischen können. Durch diesen Bakterien-Pool verlängert sich die Erkrankung zusätzlich.
Mythos 14: Warmes Bier hilft bei Erkältungen
Falsch! Alkohol und Zigaretten bei Erkrankung vermeiden. Sie schwächen das Immunsystem zusätzlich.
Mythos 15: Eine Erkältung dauert immer 14 Tage
Eine Erkältung ist meist nach 7 bis 10 Tagen ausgestanden. Ist eine Besserung nach 5 Tagen nicht ersichtlich, suchen Sie einen Arzt auf.
So werden Sie winterfest
1. Abhärten
Am besten täglich durch Spaziergänge im Freien (bei jedem Wetter!), heiß-kalte Wechselduschen und Sauna.
2. Vitalstoffe tanken
Täglich Obst und Gemüse essen! Insbesondere Vitamin C (in Brokkoli, Zitrusfrüchten) und Zink (in Meeresfrüchten) stärken die Abwehrzellen. Und: Viel trinken!
3. Entspannung
Stress ist ein Vitaminräuber. Wichtig ist ein gesunder Wechsel zwischen An- und Entspannung sowie ausreichend Schlaf.