Steirische Kammer spricht sich für Ärzte GmbHs aus

11.12.2009

Mit großem Nachdruck hat die steirische Ärztekammer am 11. Dezember einen neuerlichen Vorstoß in Richtung Ärzte GmbH unternommen. Weil diese neue rechtliche Möglichkeit trotz Übereinkunft im Konsenspapier noch nicht in den Ministerrat eingebracht wurde, fordert der steirische Präsident Wolfgang Routil "Verhandlungstreue" ein. Wenig hält er von den im Landtag beschlossenen "Gesundheitszentren".

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Die Einrichtung von Pilot-Gesundheitszentren an den Landeskrankenhäusern von Bad Aussee und Mürzzuschlag seien "in unbedarfter Einigkeit" beschlossen worden, ätzte Routil. Es gebe dazu kein Konzept und es sei zu befürchten, dass Aufgaben von der Krankenanstalten Gesellschaft KAGes arrogiert würden, die zu Zentralisierung und Kostenexplosion führen, so Routil.

Im Gegensatz dazu sehen der Kammerpräsident und seine Kurien-Cos für den niedergelassenen und den Spitalsbereich, Jörg Garzarolli und Martin Wehrschütz, die Ärzte GmbH als das zukunftsträchtiges Modell für eine zeitliche und inhaltliche Verbreiterung des Angebots der regionalen Versorgung. Die Spitalsärzte versprechen sich eine Entlastung der am Limit arbeitenden Ambulanzen, die in der Steiermark jährlich sechs Prozent mehr an Behandlungen haben.

Wirtschaftskammer als "Bremser"

Die Bremser orten die Kammerfunktionäre vor allem in den Reihen der Wirtschaftskammer, weil sie die Interessen der Sanatorienbetreiber vertreten würden. Garzarolli warnte in diesem Zusammenhang vor dem "Profitgedanken", der die Individualmedizin kaputt mache - übereinstimmend ist man der Meinung, dass bei den Ärzte GmbHs jedenfalls die Ärzte die Majorität innehaben müssten.

Naturgemäß anders sieht Ingrid Lechner-Sonnek (G), die den entsprechenden Antrag in den Landtag eingebracht hatte, die Debatte um die Positionierung von "Gesundheitszentren". Sie sollten in Nutzung der Infrastruktur der Spitäler ein präventives Gesundheits- und niederschwelliges Sozialangebot in die Region bringen. Konzepte und Modelle sollen bei einer Sitzung der Gesundheitsplattform im Februar erörtert werden. Es gebe keinen Grund, warum die Ärztekammer Konkurrenz wittere und sich jetzt schon darauf einschieße, meinte die Grünen Mandatarin.

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