Tamiflu-Angebote im Internet meist Fälschungen

15.09.2009

Wer sich vor Schweinegrippe schützen oder diese bekämpfen will, sollte auf keinen Fall auf Tamiflu-Angebote im Internet zurückgreifen. Bei den online verkauften Produkten handle es sich so gut wie immer um Fälschungen mit gar keinen, anderen oder nicht ausreichenden Wirkstoffen, warnte Markus Müller, Leiter der Zulassungsstelle für Arzneimittel (PharmMed) in der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), gegenüber der APA. In seltenen Fällen würden diese sogar schädliche Substanzen beinhalten.

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Auf österreichischen Internetseiten gebe es zwar keinen illegalen Tamiflu-Vertrieb, das Internet mache allerdings nicht vor Landesgrenzen halt, so Müller. Auf ausländischen Homepages werde das Grippemittel durchaus angeboten. Das Problem: Vielfach seien die Produkte aus völlig anderen Zutaten wie Laktose-Pulver, Traubenzucker oder Vitamin C hergestellt und daher wirkungslos. Noch kritischer sei es, wenn eine Arzneimittel-Fälschung andere als angegeben Wirkstoffe enthalte. Eine Behandlung könne völlig nutzlos sein oder Symptome sogar verschlimmern.

Bestellungen im Internet sind laut Müller in Österreich auch keinesfalls notwendig: Wenn tatsächlich der Verdacht auf eine Infektion mit der neuen A(H1N1)-Influenza bestehe, werde Tamiflu vom Arzt verschrieben. Als Prophylaxe sollte das Medikament gar nicht eingenommen werden. Internationale Experten raten davon ab, auch um Resistenzen des Erregers bei einer Behandlung zu vermeiden. Durch Fälschungen aus dem Internet drohe keine Zunahme der Wahrscheinlichkeit von Resistenzen, da es sich in den meisten Fällen um absolut wirkungslose Präparate handle, so Müller.

Nicht nur von Tamiflu, sondern auch von allen anderen im Internet verkauften Medikamenten, sollte man besser die Finger lassen, mahnte der AGES PharmMed-Chef. Bei Kontrollen durch Proben stoße man fast ausschließlich auf Fälschungen. Der Online-Handel mit unechten Medikamenten gelte als überaus lukrativ und soll laut Studien mehr einbringen als Drogengeschäfte.

Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker befürchtet laut dpa erhebliche Gesundheitsrisiken durch Therapien mit illegalen Tamiflu-Produkten aus dem Internet. Erhebliche Gesundheitsrisiken und Resistenzen werden befürchtet.

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