Tollwut: Österreich seit 30 Jahren ohne Ansteckung

25.09.2009

Seit 30 Jahren ohne Ansteckung: 2008 hat sich Österreich als frei von der Viruserkrankung Tollwut erklärt, hieß es in einer Aussendung der Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am 25. September anlässlich des Welt-Tollwuttages am 28. September.

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Der letzte Todesfall, bei dem die Ansteckung in Österreich erfolgte, wurde 1979 in Kärnten verzeichnet - verursacht durch einen Fuchsbiss. Weltweit hingegen infizieren sich laut AGES immer noch rund 55.000 Menschen pro Jahr mit Tollwut, meist durch den Biss eines Hundes. Nach dem Auftreten der ersten Symptome führt diese Viruserkrankung in den meisten Fällen innerhalb von zehn Tagen zum Koma oder zum Tod. Aus diesem Grund rät die AGES in ihrer Aussendung zur Vorsicht bei allen Fernreisen, die in Länder mit erhöhtem Tollwutrisiko führen.

Die Tollwutviren gehören zur Familie der Rhabdoviridae (Gattung: Lyssavirus) an, derzeit werde zwischen sieben verschiedenen Tollwutvirus-Stämme (Genotypen) unterschieden, so die AGES. Die Übertragung des Virus erfolgt in der Regel durch einen Biss infizierter Tiere, auch ein Eindringen über Schleimhäute sei möglich. Tollwut kann - je nach Wirtstier - in drei verschiedenen Formen auftreten. Bei der "Urbanen Tollwut" haben Hunde das Virus in sich und übertragen es auf andere Tiere und Menschen. Bei der "Silvatischen Wut" übertragen Wildkarnivoren, das sind fleischfressende Wildtiere, den Virus. Hauptträger in Europa ist der Rotfuchs, in Osteuropa außerdem der Marderhund.

Die Fledermaustollwut ist laut AGES ein eigenständiges Virus, das aber sehr eng mit dem Erreger der Tollwut verwandt ist. Dieses Virus wurde bei Fledermäusen in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Polen, der Schweiz und in den Niederlanden wiederholt nachgewiesen. Doch die AGES gibt Entwarnung: In Österreich wurde die Fledermaustollwut bisher weder bei Menschen noch Tier festgestellt. Als Vorsichtsmaßnahme wird Menschen, die viel mit den kleinen Säugetieren zu tun haben, empfohlen, sich impfen zu lassen.

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