Volkshilfe Burgenland lädt zu Enquete über Demenz
10.09.2009Rund 4.000 bis 5.000 Burgenländer leiden derzeit an dementiellen Erkrankungen. Die Volkshilfe lädt am 21. September zu einer Enquete, die sich mit dem Thema auseinandersetzt, ins Kulturzentrum Mattersburg. Um erkrankte Menschen und ihre Angehörigen zu begleiten, startete die Organisation vor 15 Monaten mit Unterstützung des Sozialministeriums ein Betreuungsprogramm. Bis Ende August dieses Jahres wurden knapp 2.500 therapeutische Hausbesuche durchgeführt, zog Volkshilfe-Vorsitzende Landesrätin Verena Dunst (S) Donnerstagnachmittag in Eisenstadt Bilanz.
Im Rahmen des Projekts fanden in 15 Gemeinden Informationsveranstaltungen mit rund 500 Teilnehmern statt. In der Folge wurden bei 150 älteren Menschen Hausbesuche durchgeführt. 140 Personen erklärten sich bereit, eine Befundbesprechung zu machen, so Volkshilfe Burgenland-Geschäftsführer Thomas Eminger.
Aufbauend auf der Diagnoseerstellung biete die Volkshilfe auch den kostenlosen Einsatz von Beschäftigungstherapeutinnen an, die sich einmal pro Woche mit den betroffenen Personen auseinandersetzen. Rund 60 bis 70 Prozent der Fälle seien Alzheimererkrankungen. Es gebe jedoch auch viele Mischformen, auf die man - abhängig vom Stadium - auch individuell eingehen müsse. In schweren Fällen sei eine Betreuung rund um die Uhr notwendig.
Bei Hinweisen auf eine Erkrankung sei es wichtig, so früh wie möglich einen Test durchzuführen. Je früher die Diagnose erfolge, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, durch rechtzeitige Maßnahmen den weiteren Verlauf der Erkrankung zu verzögern.
Derzeit werden unter Berücksichtigung der finanziellen Kapazitäten des Projekts rund 60 Personen in allen Bezirken vom Demenzteam Burgenland betreut, dem auch drei Gerontopsychologinnen angehören. Bei der Enquete in Mattersburg anlässlich des Weltalzheimertages soll das Projekt sowie die Angebote der Volkshilfe einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden, erläuterte Eminger. Mittlerweile gebe es auch die Zusage für eine Fortführung um weitere zwei Jahre, so Landesrätin Dunst.