Übelkeit
Darum wird uns beim Lesen im Auto schlecht
18.08.2016
Lästige Begleiterscheinung auf Reisen
Die meisten werden es aus der Kindheit kennen: Bei einer langen Autofahrt im Urlaub wird versucht, sich mit allen Mitteln abzulenken. Während sich manche fadisieren, haben andere mit schwerwiegenderen Problemen zu kämpfen: Der Übelkeit. Diese entsteht besonders schnell, wenn wir uns nicht auf die Autofahrt konzentrieren. Aber warum ist das so?
Fehlinformation
Der Thalamus ist der größte Teil des Zwischenhirns. Er ist dafür verantwortlich, Signale richtig zu deuten. So können wir begreifen, wie groß Distanzen sind oder wo genau im Raum wir uns befinden. Eines dieser Signale wird durch den Gleichgewichtssinn ausgemacht. In unseren Ohren befinden sich Röhrchen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Wie eine Wasserwage kann anhand der Bewegung der Flüssigkeit festgestellt werden, ob wir uns gerade in einer Ruhelage, im Kopfstand oder in einem Bewegungszustand befinden.
Bei der Autofahrt nimmt unser Gehirn einen Mix an Signalen wahr, die nicht übereinstimmen: Unsere Muskel bewegen sich nicht, die Flüssigkeit im Ohr deutet jedoch auf etwas anderes hin. Auch die vorbeiziehenden Bilder, die wir mit den Augen wahrnehmen, vermitteln Bewegung. Dieser Mix aus Informationen kann für Verwirrung im Gehirn sorgen. Üblicher Weise gibt es für den Thalamus daher nur eine Erklärung: Es handelt sich um eine Vergiftung. Um diese zu bekämpfen wird mit Übelkeit reagiert.
Wenn wir zusätzlich ein Buch lesen oder unsere Aufmerksamkeit auf etwas anderes als die Autofahrt lenken, blenden wir wichtige Informationen aus. Diese sagen uns, dass wir uns in Bewegung befinden. Werden diese Bilder ignoriert, kann sich die Situation zusätzlich verschlimmern und die Übelkeit nimmt zu. Wird jedoch mit den Augen wahrgenommen, dass sich unsere Umgebung bewegt, können die Symptome abgeschwächt werden.