Fröhlich durch die kalten Monate
Nie wieder Winterdepressionen!
22.12.2015
So bleiben Sie auch auch in der dunkelsten Jahreszeit glücklich.
Besonders, wenn die Tage kürzer werden und wir die Sonne seltener zu Gesicht bekommen, schlägt sich das bei vielen Menschen auf die Stimmung. Die meisten von uns kennen Phasen der Lustlosigkeit, Erschöpfung, ständigen Müdigkeit und Verzagtheit. Im Normalfall bessert sich die Stimmung spätestens bei der Aussicht auf die schönen Seiten des Lebens wieder. Ist dem aber nicht so, liegt die Ursache des Stimmungstiefs meist in einer sehr ernst zu nehmenden Erkrankung: Depression.
Die Symptome
Bei der Winterdepression handelt es sich um eine sogenannte „saisonal abhängige Depression“. Diese tritt vor allem in den Monaten mit kürzeren Tagen auf, also etwa von Oktober bis Ende März. Die Betroffenen fühlen sich grundlos traurig, sie leiden unter Energie- und Antriebslosigkeit. Anders als bei einer „echten Depression“ zeichnet sich die Winterdepression durch ein gesteigertes Schlafbedürfnis aus, dennoch kommen die Betroffenen morgens aber nur schwer aus dem Bett. Sie haben übermäßigen Appetit auf Süßigkeiten und Kohlenhydrate, soziale Kontakte sowie die eigene Person werden vernachlässigt. Neben Traurigkeit ist Unausgeglichenheit und Lethargie das vorherrschende Stimmungsbild. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer. Und während die Erkrankung in südlichen Ländern so gut wie gar nicht vorkommt, leiden in den skandinavischen Ländern umso mehr Menschen an Winterdepressionen.
Winterdepression oder Blues?
Die Ausprägung der Symptome hilft dabei, zwischen dem relativ harmlosen Winterblues, bei dem es sich um episodenhaftes Auftreten depressiver Verstimmungen handelt, und einer echten Winterdepression zu unterscheiden. Bei dieser haben die Betroffenen so starke Symptome, dass die Bewältigung des Alltags und Familienlebens stark beeinträchtigt wird und die Arbeitsleistung deutlich abnimmt.
Was sind die Auslöser?
Experten gehen davon aus, dass zu den Hauptauslösern von Winterdepression und -blues vor allem ein Mangel an natürlichem Tageslicht, die verminderte Lichtintensität der Wintersonne sowie kürzere Tage zählen. Die reduzierte Einstrahlung von Tageslicht führt zu einem Chaos im Hormonhaushalt: Serotonin, das auch als „Glückshormon“ bezeichnet wird und für die Wachheit verantwortlich ist, wird in geringeren Mengen produziert, Melatonin, das Schlafhormon, hingegen im Übermaß.
Die Folge: Empfindliche Menschen fühlen sich mehr und mehr niedergeschlagen und müde. Weil dem Gehirn Serotonin fehlt, versucht der Körper, diesen Mangel durch Süßigkeiten auszugleichen: Betroffene haben ständig Appetit und greifen dann zu Süßigkeiten wie Schokolade oder Kohlenhydraten.
Die Diagnose stellt der Facharzt
Wenn Sie den Verdacht haben, an einer Winterdepression zu leiden, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen und diesem alle Symptome schildern. Nur er kann eine zuverlässige Diagnose stellen. Treten jedoch die Beschwerden in einem wiederkehrenden Rhythmus auf und kommen diese Phasen mehr als dreimal innerhalb von fünf Jahren vor, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie an einer Winterdepression leiden. Nach Abklärung der Symptome und einem Arztgespräch folgt eine körperliche Untersuchung, bei der mittels Bluttests, Ultraschall und Kernspin-Tomografie körperliche Ursachen wie beispielsweise ein Vitamin B12-Mangel, Demenz oder Schilddrüsenunterfunktion ausgeschlossen werden können.
Hoffnung: Therapien helfen
Aber: Es gibt Hoffnung! Ebenso wie „echte“ Depressionen sind auch Winterdepressionen dank eines breiten Therapiespektrums gut behandelbar. Treten diese saisonal abhängigen Depressionen regelmäßig auf, kann sogar vorbeugend eine Therapie mit Antidepressiva durchgeführt werden. Auch eine frühzeitige Lichttherapie kann die Symptome deutlich verbessern oder deren Ausbruch verzögern.
Da diese Form der Depression mit der Jahreszeit zusammenhängt, stellt sich eine Verbesserung des Gesamtbefindens im Frühjahr meist automatisch ein, während die Betroffenen im Sommer völlig symptomfrei sind. Nur auf den Wechsel der Jahreszeit zu warten, ist aber nicht sinnvoll: Insgesamt leiden die Patienten mehr als drei Viertel des Jahres an den Symptomen.