Finnische Sauna-Studie zeigt: Je häufiger, desto besser gegen Herzinfarkt.
Häufige Sauna-Besuche senken laut einer finnischen Studie das Risiko von Herzinfarkten und Herzkrankheiten deutlich. Männer, die statt ein Mal pro Woche zwei oder drei Mal eine Sauna besuchen, hätten ein 22 Prozent geringeres Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, hieß es in einer am Montag im "Journal of the American Medical Association (Jama) Internal Medicine" veröffentlichten Studie.
Die Untersuchung
Für die Studie untersuchten Forscher der Universität Ostfinnland 2.315 Männer zwischen 42 und 60 Jahren im Osten Finnlands, wo das Saunieren besonders verbreitet ist. Die Männer, die unterschiedlich oft eine Sauna aufsuchten, wurden über mehrere Jahre für die Studie begleitet. Demnach war das Risiko, an einer Erkrankung der Koronargefäße zu sterben, 23 Prozent geringer bei Männern, die statt ein Mal pro Woche zwei Mal wöchentlich in die Sauna gehen. Bei vier bis sieben Sauna-Besuchen war das Risiko sogar 48 Prozent geringer.
Ab in die Hitze!
Die Gefahr, an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu sterben, war 27 Prozent niedriger bei Männern, die statt ein Mal pro Woche die Sauna zwei bis drei Mal besuchen. Bei vier bis sieben Sauna-Besuchen lag das Risiko sogar 50 Prozent niedriger als bei den Männern, die einmal wöchentlich saunieren. Auch das Risiko, an einer beliebigen anderen Krankheit zu sterben, war für die erste Gruppe 24 Prozent und für die zweite Gruppe 40 Prozent geringer. Laut der Studie ist es zudem vorteilhafter, mehr als 19 Minuten in der Sauna zu bleiben, als weniger als elf Minuten in der Hitze zu verbringen.
Höhere Lebenserwartung
"Auch wenn wir nicht wissen, warum die Männer, die öfter eine Sauna besuchten, eine höhere Lebenserwartung haben (ob es wegen der Zeit in dem heißen Raum ist, der Zeit zum Entspannen, der Muße eines Lebens, das mehr Zeit zum Entspannen lässt, oder der Kameradschaft in der Sauna), ist Zeit in der Sauna offenkundig gut genutzte Zeit", schrieb die Chefredakteurin der Zeitschrift "Jama Internal Medicine", Rita Redberg von der University of California.
Die wichtigsten Sauna-Regeln
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1. Trinken
Vor und nach dem Saunieren sollten Sie ausreichend trinken, da der Körper durch das Schwitzen rund ein bis zwei Liter Flüssigkeit verliert. Zwischen den Saunagängen möglichst keine Flüssigkeit aufnehmen, denn dadurch wird der Entschlackungsprozess gestört. Verzichten Sie nach einem Saunagang auf Alkohol und Nikotin, da diese Stoffe stärker wirken als sonst.
2. Nicht hungrig
Gehen Sie nicht hungrig in die Sauna, da Ihr Blutzuckerspiegel sonst schneller absinkt und es zu Schwindel kommen kann. Auch ein voller Magen ist ungünstig und belastet aufgrund der Verdauung den Kreislauf. Im Idealfall sollte die letzte Mahlzeit rund eine Stunde zurückliegen.
3. Duschen
Vor dem Saunagang sollten Sie gründlich duschen, am besten schon mit Shampoo und Duschgel. Nach dem Saunieren nur noch mit klarem Wasser abspülen. Das Schwitzen bewirkt eine ausreichende Reinigung und der Schweiß baut den Säureschutzmantel der Haut wieder auf. Die Verwendung von Reinigungsprodukten nach der Sauna würde die Haut nur unnötig austrocknen.
4. Kein Make-up
Durch die Sauna wird die Haut porentief gereinigt und entschlackt. Entfernen Sie vor dem Saunieren das Make-up, denn dieses verstopft die Poren und verhindert den Reinigungsprozess. Nach dem Saunieren ist die Haut besonders aufnahmebereit für Nährstoffe.
5. Gut abtrocknen
Trocknen Sie sich gut ab, bevor Sie in die Sauna gehen. Eine trockene Hautoberfläche schwitzt besser. Durch feuchte Haut beginnt das Schwitzen erst viel später.
6. Verweildauer
Der Aufenthalt in der (klassischen) Sauna sollte pro Durchgang nicht länger als höchstens 15 Minuten betragen. Danach sollten Sie mindestens 15 Minuten in einem Ruheraum pausieren, bevor Sie den nächsten Durchgang starten. Optimal sind zwei bis maximal drei Durchgänge.
7. Kurz & intensiv
Am besten ist es, kurz und intensiv zu schwitzen. Vorausgesetzt es sprechen keine gesundheitlichen Gründe dagegen. Je höher die Sitzbänke, desto höher die Temperatur.
8. Sitz-Position
Ungeübte Saunageher sollten auf den unteren Bänken Platz nehmen. Am besten flach hinlegen, denn so befindet sich der gesamte Körper in der gleichen Temperaturzone. Die letzten ein bis zwei Minuten vor Verlassen der Sauna sollten Sie sich lieber aufsetzen, um den Kreislauf vorzubereiten und ihn beim Aufstehen nicht zu überlasten.
9. Unwohlsein
Wenn Sie sich unwohl fühlen, sofort die Sauna verlassen! Falscher Ehrgeiz ist hier fehl am Platz und kann Ihrer Gesundheit schaden.
10. Abkühlen
Um den Kreislauf zu schonen und das Herz langsam auf die Kälte vorzubereiten, sollte die anschließende kalte Dusche nicht zu plötzlich erfolgen. Beginnen Sie am besten vom rechten Fuß über Beine und Arme bis zur linken Körperhälfte in Richtung Herz. Für Personen mit niedrigem Blutdruck ist die Kaltwasseranwendung besonders wichtig.
11. Entspannung
Ein Saunabesuch dient der körperlichen Erholung. Um die Wirkung beizubehalten und Ihren Kreislauf nicht unnötig zu belasten, sollten Sie danach auf sportliche Betätigung verzichten. Hingegen kann eine Massage zwischen den Saunagängen oder im Anschluss die positive Wirkung noch verstärken.
12. Krankheit
Bei ersten Anzeichen einer Erkältung kann ein Saunabesuch wohltuend sein. Bevorzugen Sie eine Saunavariante mit niedriger Temperatur und höherer Luftfeuchtigkeit. Beachten Sie jedoch die Ansteckungsgefahr. Das Klima bietet ideale Lebensbedingungen für Viren und Bakterien. Mit Fieber oder erhöhter Temperatur wird von einem Saunabesuch dringend abgeraten. Der Organismus würde zu stark belastet werden und die körpereigene Temperaturregelung aus dem Gleichgewicht geraten.