Wohlbefinden

Vier-Tage-Woche: So wirkt sie sich auf uns aus

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New Work: Wie die Gesundheit bei gleichbleibender Produktivität von der verkürzten Arbeitswoche profitiert.

Größeres Wohlbefinden, weniger Krankenstände und keine Produktivitätseinbußen: In der jüngst entbrannten Arbeitszeitdebatte haben die Resultate einer britischen Studie zur Vier-Tage-Woche neuen Diskussionsstoff gebracht. Bei dem groß angelegten Pilotprojekt handelt es sich allerdings nicht um den ersten derartigen Versuch: Vorherige Studien kamen zu ähnlichen Ergebnissen, außerdem wird derzeit in vielen Ländern getestet. Die Umsetzbarkeit ist unter Experten aber umstritten.

Weniger Burn-Outs

Eine zentrale Erkenntnis aus dem Projekt in Großbritannien besteht darin, dass die Verringerung der Arbeitszeit auf durchschnittlich 32 Stunden bei vollem Gehalt keine Verringerung der Produktivität nach sich ziehen muss. Die Analyse der Forscherinnen und Forscher aus Boston sowie Cambridge ergab sogar Gegenteiliges: Tendenziell erhöhte sich die Leistung unter den etwa 2.900 teilnehmenden Beschäftigten - neben weiteren positiven Effekten wie geringeren Burnout-Raten oder einer höheren Mitarbeiterbindung. 56 von 61 Arbeitgebern wollten die Vier-Tage-Woche nach Ende der Testphase gänzlich beibehalten.

Benefits für das persönliche Wohlbefinden

Die Ergebnisse der britischen Studie decken sich weitgehend mit Befunden einer im Jahr 2022 publizierten Untersuchung im Auftrag der Organisation "4 Day Week Global" in Irland und den USA. An der Studie nahmen 33 Unternehmen aus diversen Branchen teil, allen voran aus dem IT- und Telekommunikationssektor. De facto wurde dabei in den Betrieben eine Vier-Tage-Woche umgesetzt. Auch dieser Studie zufolge ging die Produktivität nicht zurück. Das persönliche Wohlbefinden und die Gesundheit innerhalb der Belegschaft verbesserten sich.

Geringeres Stresslevel

Durchaus erfolgreich verliefen zwei größere Tests in Island, die zwischen 2015 und 2019 stattfanden. Insgesamt nahmen an dem Versuch etwa 2.500 Personen aus dem öffentlichen Sektor teil. Auch dort schlug die Arbeitszeitverkürzung - reduziert wurde auf 35 bis 36 Stunden pro Woche - nicht negativ auf die Produktivität durch. Außerdem berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von einer spürbaren Verringerung ihres Stresslevels, einer besseren Work-Life-Balance und allgemein einer besseren Gesundheit.

Neben bereits abgeschlossenen Studien laufen in vielen Ländern momentan ähnliche Projekte. Die entsprechenden Modelle der Arbeitszeitverkürzung variieren dabei - eine "echte" Vier-Tage-Woche mit 32 Wochenstunden bei gleichbleibendem Gehalt ist bei diesen Versuchen nicht immer das Ziel. Frankreich etwa verkündete zuletzt, in der öffentlichen Verwaltung die Einführung einer verkürzten Arbeitswoche (35 Stunden) ausprobieren zu wollen. In Spanien wiederum liefen Experimente in kleineren und mittleren Betrieben an, wobei die Arbeitszeit für das Personal um mindestens 10 Prozent verringert werden soll. Bereits umgesetzt wurde ein flexibleres Arbeitszeitmodell in Belgien. Und in Wales sowie Schottland sollen heuer Versuche anlaufen.In Österreich wurden derartige Konzepte noch nicht großflächig ausgerollt oder getestet.

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