Durch gezielte Prävention haben Krebspatienten jetzt besseren Chancen.
Jährlich erhalten in Österreich rund 40.000 Menschen die Diagnose Krebs, 20.000 sterben jährlich an einer Tumorerkrankung. Am Weltkrebstag, dem 4. Februar, finden rund um den Globus Aufklärungsinitiativen über Prävention, Früherkennung, Therapie und Rehabilitation im Kampf Krebs statt. Diese haben in den letzten zehn bis 15 Jahren in Kombination mit neuen medizinischen Entwicklungen beeindruckende Erfolge erzielt.
Österreich ist im europäischen Vergleich unter den Top 5-Ländern mit den längsten Überlebensraten bei Krebs und - neben Frankreich, der Schweiz und den USA - führend in der Anwendung neuester Krebsmedikamente. 1983 überlebten 4 von 10 Krebspatienten länger als fünf Jahre, 2003 waren es bereits 6 von 10. „Vor zehn Jahren haben Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs im Durchschnitt 22 Monate gelebt. Heute leben sie fast dreimal so lang“, betont Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski, Vorstand der Univ. Klinik für Innere Medizin und Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie der Medizinischen Universität Wien.„Krebs ist in den meisten Fällen keine Akutbedrohung mehr, sondern wird zu einer chronischen Erkrankung.“
Persönliches Risiko senken
30-40 % der Todesfälle könnten vermieden werden. Die wichtigste Vorsorgemaßnahme ist ein vernünftiger Lebensstil mit Nichtrauchen, gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Vermeiden von Übergewicht. „Einen hohen Stellenwert hat auch die HPV-Impfung zur Prävention einer Infektion mit dem Humanen-Papilloma-Virus (HPV) und assoziierten Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen“, erklärt Prim. Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Wien-Hietzing, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Empfohlen wird die Impfung v.a. für junge Mädchen zwischen elf und 14 Jahren vor dem ersten Sexualkontakt. Sie ist jedoch generell bei Frauen bis zum 45. Lebensjahr äußerst effizient.
Als wirksame Vorsorgeuntersuchungen haben sich vor allem die Darmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr, die Mammografie ab dem 40. Lebensjahr sowie der jährliche Krebsabstrich für Frauen ab dem 20. Lebensjahr erwiesen. Ab dem Jahr 2013 soll erstmals ein organisiertes Screeningprogramm in Österreich angeboten werden, in dessen Rahmen alle Frauen zwischen dem 45. und 69. Lebensjahr im Zweijahres-Abstand zu dieser Untersuchung eingeladen werden. Eine freiwillige Teilnahme wird auch für Frauen zwischen 40 und 45 sowie 70 bis 75 Jahren möglich sein.
Der Wiener Krebstag findet am 4. Februar von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt im Wiener Rathaus stattfindet und sich an alle interessierten und betroffenen Menschen richtet.