Der wegen des Besitzes und der Herstellung von zehntausenden Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern verurteilte Schauspieler Florian Teichtmeister stand am Montag wieder vor Gericht.
Überraschender Auftritt Montagmorgen am Arbeits- und Sozialgericht im neunten Wiener Gemeindebezirk: Ein sichtlich entspannter und erschlankter Florian Teichtmeister, der von seinem Anwalt Manfred Arbacher-Stöger begleitet wurde, musste sich um 9 Uhr erneut einem Gericht stellen. Dieses Mal ging es um eine Klage von seinem einstigen Arbeitgeber, dem Wiener Burgtheater.
Schadenssumme von 100.000 Euro
Grund der Verhandlung sind abgesagte Vorstellungen, produzierte Programmhefte sowie Rechtsanwaltskosten im Zuge des Prozesses rund um Florian Teichtmeisters pädophile Aktivitäten. Der ehemalige Arbeitgeber klagt auf 100.000 Euro.
Teichtmeister mit seinem Anwalt Manfred Arbacher-Stöger im Arbeits- und Sozialgericht.
Auf Fragen von seinem Anwalt Arbacher-Stöger, weshalb seitens des Burgtheaters nicht rechtzeitig auf den Fall reagiert wurde, etwa mit einer Suspendierung oder Zweitbesetzung, antwortete die Wiener Kultur-Institution, dass man etwas zu naiv auf Teichtmeisters Darstellungen der Situation reagiert hätte. Auch, dass er seine Lebensgefährtin klagen wollte, glaubte man ihm damals zu leicht, weshalb man erst spät auf die damals im Raum stehenden Vorwürfe reagierte.
70.000 Dateien mit Missbrauchsdarstellungen
Bei einer Hausdurchsuchung vor knapp vier Jahren wurden bei dem heute 44-Jährigen mehr als 70.000 Dateien, darunter Bilder und Videos sowie weitere Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger bei ihm sichergestellt und beschlagnahmt. In einem relativ kurzen Prozess dazu wurde der ehemalige Burgschauspieler zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt. Unter strengen Auflagen wie Psychotherapie und Bewährungshilfe als auch Alkohol- und Drogenabstinenz lebt der Ex-TV-Star aktuell.