Lothar Matthäus

Alle meine Frauen

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Glück im Spiel, Pech in der Liebe – in seiner Bio packt der Fußball-Star jetzt aus.

Als Weltfußballer war er unumstritten. Doch so perfekt Lothar Matthäus (51) das Spiel mit dem Ball beherrschte, so verhängnisvoll und unerfolgreich gestaltete sich oftmals sein Spiel mit der Liebe. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung – und so schreibt „Loddar“ in seiner soeben erscheinenden Biografie Ganz oder gar nicht (Vorabdruck in Bild am Sonntag) erstmals offen über seine privaten Niederlagen. Und davon gab es einige …

Gleich vier Mal versuchte der Ex-Fußballstar (u. a. FC Bayern, Inter Mailand) sein Eheglück. Vergebens. Ganze elf Jahre mit seiner ersten Ehefrau Silvia, der Mutter seiner ersten Kinder Viola und Alisa, blieben bis dato unangefochtener Rekord. Lolita strich bereits nach fünf Jahren die Segel. Die Ehe mit Marijana war nach vier Jahren kaputt.  Und Lothars – vorerst – letzter Versuch mit Liliana den Bund fürs Leben einzugehen, scheiterte nach nur zwei Jahren kläglich. Woran liegt es, fragt sich wohl niemand mehr als Matthäus selbst. In seinem Buch versucht „Il Grande“ („Der Große“), wie Lothar Matthäus in Italien genannt wird, Antworten zu geben: „Ich bin ein Herzmensch. Das heißt, ich handle aus dem Herzen – so sehr, dass ich mir manchmal wünschte, mehr das Hirn benutzt zu haben. Aber mein Herz überstimmt regelmäßig den Kopf.“ Weshalb er etwa auch eine heiße Liaison mit der Tochter eines seiner engsten Vertrauten, Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, einging. Oder für Ehefrau Nummer 3 nahezu bis zur Selbstaufgabe  den perfekten Ehemann mimte. Ob Lothar Matthäus aus all seinen Liebesquerelen gelernt hat? Seine aktuelle Beziehung mit Topmodel Joanna (28) lässt hoffen. „Sie ist die Richtige“, sagt Matthäus. Aber das hat er ja schon oft gedacht.

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Lothar Matthäus über seine erste Ehe, die er als „gut organisiert“ beschreibt. Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Wir lernten uns kennen, näherten uns einander an, verabredeten uns immer wieder. Und dann passierte, was irgendwann passieren musste, wir wurden ein Paar. (…) Obwohl ich wenig zu Hause war, hatten meine Jugendliebe Silvia und ich eine intensive Zeit. Wir gingen zusammen durch dick und dünn (…), wir bekamen zwei Kinder: Alisa und Viola. Aber wir begehrten uns nicht mehr. 1986 lernt Lothar Matthäus Lolita Morena kennen. Ich gestand Silvia, dass ich mich verliebt hätte, und begann eine Fernbeziehung mit Lolita. (…) Natürlich war sie traurig, natürlich weinte sie. (…) Sie wollte wohl die Familie nicht verlieren. Deshalb ertrug sie so viel. Es tut mir leid, was ich ihr zugemutet habe. (…) Ich hatte aber den Drang zu gehen, ich war fokussiert auf Lolita. (…) 1991 war endgültig Schluss mit Silvia und mir.

Bei ihr war es Liebe auf den ersten Blick, pure Leidenschaft – bis sie ihn ganz plötzlich verließ. Der düsterste Moment seines Lebens, schreibt er. Das erste Mal sah ich Lolita Morena bei einem Hallenfußballturnier 1986 in Genf. (…) In diesem Fall war es Liebe auf den ersten Blick. Vielleicht auch, weil man zu Hause nicht mehr die Schmetterlinge im Bauch spürte. Schließlich kam 1992 Sohn Loris zur Welt, 1994 heirateten Lothar und Lolita. 1995 dann der Schock: In diesem Jahr erlebte ich den bisher düstersten Moment meines Lebens. (…) Als ich am Abend an den Starnberger See zurückkehrte, war alles anders. Das Haus: leer. Keine Lolita, kein Loris. Keine Hunde. Ein totes Haus. Ich war schockiert. Kein Zettel, keine Nachricht, keine Erklärung. (…) Ich war völlig unvorbereitet verlassen worden. (…) Ich stand so unter Schock, dass ich mich ins Auto setzte und die Autobahn Richtung Schweizer Grenze hinunterpreschte. Die Dämmerung setzte ein, Tränen liefen mir übers Gesicht, Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf. (…) Sie war nicht mehr glücklich, sie hatte die Nase voll von München, sie vermisste ihre Wurzeln. Mir war klar: Sie würde nicht mehr zurückkommen. Wäre sie mit ihrer Einsamkeit offener umgegangen, hätte ich es möglicherweise auch verstanden (…). Aber über Probleme muss man zuerst einmal reden.

Die 16 Jahre jüngere Tochter seines Teamarztes brachte Lothar in die Bredouille. Was soll man tun, wenn die Liebe dort hinfällt, wo eigentlich gearbeitet wird? (…) Ich habe Maren heranwachsen sehen – vom Mädchen zur Frau. (…) Maren war die Tochter des Bayern- und Nationalmannschaftsarztes Dr. Müller-Wohlfahrt, jenem Mann, der meinen Körper besser kannte als ich selbst und der mir über viele Jahre zu einem engen Freund und Vertrauten geworden war. Als Maren und ich uns näherkamen, war sie 19 Jahre alt und ich 16 Jahre älter. (…) Maren hatte Angst, dass ihre Eltern von unserer Beziehung erfuhren. Das war ein echtes Versteckspiel, lange zog sich die Sache undercover hin. (…) „Du musst mit deinen Eltern reden“, bat ich sie, was sie noch am selben Tag tat. Natürlich war der Vater, der alles für seine geliebte Tochter getan und gegeben hätte, nicht begeistert. (…) Maren kam dann von London nach München, wohnte halb bei ihren Eltern, halb bei mir. Gemeinsam gingen wir dann nach New York. Nach meinem kurzen Gastspiel in Amerika und der Rückkehr nach Europa hielt unsere Beziehung noch ein Jahr. Heute ist Maren Mutter von drei Kindern. (…) Ich freue mich wirklich für sie. (…) Sie ist grundanständig.

Beinahe bis zur Selbstaufgabe soll ihn Model und Designerin Marijana getrieben haben. Auch in diesem Falle war ich der festen Überzeugung, dass diese wunderbare Frau die richtige in meinem Leben sein würde. Nach vier Monaten gaben wir uns das Jawort. (…) Ich habe in meinen Ehen und Partnerschaften immer mehr gegeben, als ich bekommen habe. (…) In meiner dritten Ehe mit Marijana trieb ich dieses Prinzip fast bis zur Selbstaufgabe. Ich sorgte mich um ihre Kinder – sie waren zwischen 7 und 15 Jahre alt –, als seien es meine eigenen. Ich kümmerte mich um ihr Modegeschäft in Salzburg,… Als Matthäus in Curitiba Trainer ist, besucht sie ihn nie. Nach meiner Rückkehr nach Ungarn lebten wir mehr oder weniger glücklich ein weiteres Jahr zusammen. Nach anderthalb Jahren war die Ehe dann kaputt.

„Eine peinliche Geschichte“ schreibt der Fußball-Star selbst über das Ende. Ich hatte sie beim Oktoberfest kennengelernt. (…) Wir schunkelten im Hippodrom, unterhielten uns blendend und landeten am Ende in derselben Disco, in der ich zwölf Jahre zuvor mit Maren gewesen war. (…) Nach langer Zeit habe ich mich wieder frei gefühlt. Am 1. Jänner 2009 heirateten Liliana und Lothar in Las Vegas. Mit der Rückkehr nach Europa ging es mit unserer noch jungen Ehe in nicht vermuteter Geschwindigkeit bergab. Liliana verschmolz wieder mit ihrem merkwürdigen Münchner Freundeskreis. Als wir zurückkamen, war sie ein anderer Mensch. Jetzt war wieder Party angesagt. (…) Ich hatte Liliana für reifer gehalten, als sie war. Sie war viel zu unerfahren, um auch die Pflichten einer Ehe zu begreifen. (…) Dann tauchten Fotos von Liliana und einem anderen Mann auf. Knutschend auf einem Boot vor Sardinien. (…) Ich machte daraufhin den Fehler, von mir aus an die Medien zu gehen, sie hatte mir ja öffentlich Hörner aufgesetzt. Aber das hätte ich nicht tun sollen. (…) Aber ich habe versucht, einen jungen Menschen zu verstehen.

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