Goldjunge: Austro-Export Wolfgang Puck bekocht die Stars in der Oscar-Nacht. Was sie kriegen, verrät er im Talk.
Der heimliche Star der Stars in der Oscar-Nacht ist ein Österreicher: Hollywoods Spitzen-Koch Wolfgang Puck (59). Seit 15 Jahren verwöhnt er die Hollywood-VIPs nach der nervenaufreibenden Oscar-Verleihung im „Governors Ballroom“ des Kodak Theatre.
Der Kärntner besitzt über 70 Restaurants, darunter das weltberühmte „Spago“ in Los Angeles. Im MADONNA-Talk verrät der dreifache Vater (seit zwei Jahren mit Designerin Gelila Assefa verheiratet), warum die Stars gerade in der Oscar-Nacht pflegeleicht sind, und welche Pannen er schon in Kauf nehmen musste.
Herr Puck, wie hektisch laufen die letzten Tage vor der Oscar-Nacht
ab?
Wolfgang Puck: Zwei Tage vorher wird es ernst. Da
wird alles geliefert: 250 Kilogramm Lachs, 600 Kilo Hummer, 7 Kilo Kaviar,
7.200 Shrimps, 1.200 Austern, 1.200 Flaschen Champagner von ‚Moet &
Chandon' und 1.500 Weinflaschen von ‚Sterling'. Am Samstag bespreche ich den
organisatorischen Ablauf mit meinem Team und wir beginnen mit kleinen
Vorbereitungen. Am Tag der Verleihung stehen wir vor Sonnenaufgang in der
Küche. Ab 15 Uhr kochen 350 Köche bis elf Uhr in der Nacht – nonstop.
Stars sind bekanntlich nicht einfach. Mit welchen Extrawürsteln
müssen Sie rechnen?
Puck: Die Stars sind in der
Oscar-Nacht sehr unkompliziert, weil sie einen Bärenhunger haben. Das gilt
besonders für die Frauen, die haben ja seit dem Frühstück nichts mehr
gegessen, um am roten Teppich in ihren Roben einen guten Eindruck zu machen.
Und Hunger ist ja bekanntlich der beste Koch (lacht).
Sie sind zum 15. Mal für das Menü verantwortlich. Was war Ihre
schlimmste Panne?
Puck: Wir waren beim Braten von
Hunderten von Steaks, als Strom und Gas ausfielen. Die Security ließ den
Elektriker nicht ins Theater hinein, er hatte keinen Zutrittspass. Zehn
Minuten lang musste ich verhandeln, dann eskortierte die Polizei den
Elektriker in die Küche. Die längsten zehn Minuten meines Lebens.
Das Oscar-Menü 2009?
Puck: Es gibt Bruschetta,
Kürbis-Kokosnuss-Suppe, Risotto und Rinderfilets.
Kommen Sie in der Oscar-Nacht noch zum Feiern
Puck: Ich
habe schon alle Partys miterlebt. Meistens sitzen wir im „Governors
Ballroom“ gemütlich bis in die frühen Morgenstunden zusammen. So wie letztes
Jahr mit John Travolta bei einem Glas Champagner.
Wie schauen Ihre Pläne aus?
Puck: Ich habe
vor wenigen Tagen im Wahrzeichen von Dallas, dem Reunion Tower, das
Restaurant „Five-Sixty“ eröffnet. Das ist, glaube ich, mein siebzigstes
Lokal mit insgesamt 6.000 Mitarbeitern.
Zeigen Ihre Söhne Ambitionen, in Ihre Fußstapfen zu treten?
Puck:
Im Moment nicht, aber man weiß nie, was kommt.
Wann wird es ein Puck-Restaurant in Österreich geben?
Puck:
(lacht) Nie! Sonst kann ich in Österreich keinen Urlaub mehr machen.
Foto: (c) Reuters