Memorabilia geklaut
Bewaffneter Raubüberfall - O.J. steht vor Gericht
09.11.2007
In Anhörung soll über Anklage entschieden werden: Dem ehemaligen Footballstar droht lebenslänglich.
Der wegen bewaffneten Raubüberfalls beschuldigte ehemalige US-Sportstar O.J. Simpson ist am Donnerstag in Las Vegas vor Gericht erschienen. Bei der Anhörung sollte entschieden werden, ob in dem Fall genügend Beweise für eine formelle Anklage vor einem Geschworenengericht vorliegen.
Erinnerungsstücke eingefordert
Gegen Simpson wird unter
anderem wegen bewaffneten Raubs und Entführung ermittelt, seit er Mitte
September mit mehreren Komplizen das Zimmer zweier Souvenirhändler in einem
Hotel in Las Vegas stürmte und die Herausgabe persönlicher Erinnerungsstücke
forderte. Simpson gibt an, er habe nur Dinge zurückgefordert, die ihm zuvor
gestohlen worden waren.
Mit Waffen bedroht
Eines der mutmaßlichen Opfer berichtete in der
Anhörung, wie er in dem Raum des Hotel-Kasinos Palace Station von den
Eindringlingen mit Waffen bedroht wurde. Einer der Männer habe drei bis vier
Meter von ihm entfernt gestanden und eine halbautomatische Waffe auf ihn
gerichtet, sagte Bruce Fromong. Simpson habe gesagt: "Lasst keinen aus dem
Zimmer. Niemand geht." Außer Simpson sind fünf weitere Männer in dem Fall
angeklagt. Drei von ihnen haben nach einer Absprache mit der
Staatsanwaltschaft zugesagt, gegen Simpson auszusagen. Es wird erwartet,
dass sie bestätigen, dass bei dem Überfall Waffen im Spiel waren und Simpson
der Drahtzieher war.
Lebenslänglich droht
Dem ehemaligen Footballstar, der sich
derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß befindet, könnte im Falle einer
Verurteilung eine lebenslange Gefängnisstrafe drohen. Simpson, der in den
70er Jahren zu den bekanntesten Football-Profis der USA zählte, war 1995 in
einem Indizienprozess von dem Vorwurf freigesprochen worden, seine frühere
Ehefrau Nicole Brown-Simpson und deren Freund Ron Goldman ermordet zu haben.
In einem späteren Zivilverfahren wurde er aber zur Zahlung von
Entschädigungen in Höhe von 33,5 Millionen Dollar an die Familien der Opfer
verurteilt.