Musikproduzent Dieter Bohlen (53) hat im Prozess um den Raubüberfall auf ihn eine Entschuldigung des jüngeren Angeklagten zurückgewiesen.
Im Zeugenstand blieb Bohlen am Montag in Recklinghausen auch bei seiner Aussage, die Räuber hätten rund 60.000 Euro erbeutet. Auch wenn diese von einer geringeren Summe sprechen.
Der 53-Jährige sagte, er habe den beiden zwei Kuverts aus einem Tresor gegeben, das darin befindliche Bargeld aber nicht nachgezählt. Er nehme an, dass jeder Umschlag 30.000 Euro enthalten habe. Die 18 und 19 Jahre alten Angeklagten hatten dagegen ausgesagt, sie hätten nur rund 30.000 Euro erbeutet. Die jungen Männer hatten Bohlen im Dezember in seinem Haus in Tötensen bei Hamburg überfallen.
Erinnerungslücken
Nach der Tat hatte Bohlen angegeben, er
habe zwei Geldbündel mit 20.000 und 10.000 Euro sowie rund 30.000 gemischtes
Geld an die Männer übergeben. Diesen Widerspruch, den der Richter Bohlen
vorhielt, konnte er nicht aufklären. Er berief sich auf Erinnerungslücken.
Die Verteidiger versuchten Bohlens Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Bohlens
Versicherung hatte dem Gericht mitgeteilt, man habe dem 53-Jährigen 31.000
Euro ersetzt.
"Permanent Angst"
Der Musikproduzent betonte, er habe
seit dem Überfall in seinem Haus "permanent Angst". Nachts knacke immer
irgendetwas, weil es ein 100 Jahre altes Haus sei. "Die machen immer mehr
ein Gefängnis aus dem Haus", sagte Bohlen zum Ausbau von
Sicherheitsvorkehrungen. Vor der auswärtigen Strafkammer des Landgerichts
Bochum in Recklinghausen sollten am Montag auch noch Bohlens Freundin Carina
(23) sowie ein Polizist vernommen werden.