Die beiden Räuber, die Dieter Bohlen vergangenes Jahr überfallen haben, stehen jetzt vor Gericht.
Wegen des Überfalls auf Pop-Produzent Dieter Bohlen müssen sich ab heute, Donnerstag, zwei junge Männer vor der auswärtigen Jugendkammer des Landgerichts Bochum in Recklinghausen verantworten. Die Anklage wirft den zur Tatzeit 17-beziehungsweise 18-Jährigen vor, Bohlen am 11. Dezember 2006 in seiner Villa in Tötensen bei Hamburg überfallen und unter Drohung mit Waffen mindestens 30.000 Euro erbeutet zu haben.
Gärtner & Freundin gefesselt
Die Angeklagten hatten sich
nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit einem Messer und einer
Schreckschusspistole bewaffnet, Bohlens 65-jährigen Gärtner bedroht und sich
so Zutritt zum Haus verschafft. Dort fesselten sie den Gärtner und die
Haushälterin sowie Bohlens Freundin. Bohlen zwangen sie dazu, Geld aus einem
Tresor zu nehmen. Dann flüchteten die Täter. Die Polizei kam ihnen sieben
Monate nach dem Überfall durch einen Tipp auf die Spur. Nach ihrer Festnahme
legten sie Geständnisse ab. Ihnen drohen für erpresserischen Menschenraub
und schwere räuberische Erpressung im Höchstfall zehn Jahre Haft.
Entschuldigung eines Angeklagten
Der Verteidiger des jüngeren
Angeklagten kündigte vor Prozessbeginn an, sein Mandant wolle sich in aller
Form bei Bohlen entschuldigen. Bohlen selbst nahm an dem Verfahren am ersten
Tag nicht teil. Seine Zeugenaussage ist für kommenden Montag vorgesehen.
Bohlen verzeiht nicht
In der "Bild"-Zeitung zeigte sich Bohlen
unversöhnlich: Er werde den Tätern nicht verzeihen. "Ihre billigen
Entschuldigungsbriefe interessieren mich nicht", zitiert das Blatt den
Popstar. "Denen geht's doch nur um eine milde Strafe." Bohlen warf den
Räubern der Zeitung zufolge vor, sie hätten "mein altes Leben, unser Idyll,
zerstört". Das Leben in Tötensen mache so keinen Spaß mehr, er spiele mit
dem Gedanken wegzugehen. Bohlen beschwerte sich zudem, dass er für seine am
kommenden Montag für 9.00 Uhr angesetzte Zeugenaussage bereits um 5.00 Uhr
aufstehen müsse, um rechtzeitig in Recklinghausen zu sein.